Corona: Was sollten Rheuma-Patienten jetzt beachten?

Original Titel:
COVID-19 infection and rheumatoid arthritis: Faraway, so close!

MedWiss – Es gibt noch keine Daten, die belegen, dass Rheuma-Patienten ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2 haben. Das allgemeine Infektionsrisiko könnte jedoch erhöht sein. Einige Rheuma-Medikamente werden jedoch schon für die Therapie von COVID-19 untersucht.


Patienten mit Rheuma sind aufgrund der aktuellen Lage verunsichert. Wissenschaftler aus Italien bezogen jetzt in einer kurzen Übersichtsarbeit Stellung zum Thema SARS-CoV-2 beziehungsweise COVID-19 und Rheuma.

Patienten mir rheumatoider Arthritis haben ein gestörtes Immunsystem und nehmen darüber hinaus häufig Medikamente, die in das Immunsystem eingreifen und dieses unterdrücken. Die Patienten haben daher möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Infektionen könnten dann wiederrum Schübe hervorrufen. Untersuchungen zum neuen SARS-CoV-2 gibt es bei Rheuma-Patienten jedoch noch nicht.

Hydroxychloroquin und Tocilizumab werden gegen COVID-19 getestet

Viele Rheuma-Medikamente unterdrücken das Immunsystem, um die entzündlichen Reaktionen, die bei Rheuma auftreten, zu verhindern. Dadurch schwächen sie jedoch auch die Abwehrkräfte. Vor allem Kortikosteroide supprimieren das Immunsystem sehr stark. Für konventionelle Antirheumatika (csDMARD) wie Methotrexat ist jedoch keine allgemeine Erhöhung des Infektionsrisikos bekannt. Bei Biologika und zielgerichteten Antirheumatika (tsDMARD) ist das Risiko etwas höher.

Einige Rheumamedikamente könnten jedoch auch als Behandlungsmöglichkeit bei COVID-19 in Frage kommen. Sowohl Chloroquin als auch Hydroxychloroquin und auch Tocilizumab werden schon als Behandlungsmöglichkeit getestet. Interleukin-6-Hemmer wie Tocilizumab könnten den starken Anstieg entzündungsfördernder Botenstoffe bremsen, der bei einer fortgeschrittenen COVID-19-Lungenentzündung auftritt.

Es gibt noch keine Daten, die belegen, dass Rheuma-Patienten ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2 haben. Das allgemeine Infektionsrisiko könnte jedoch erhöht sein. Einige Rheuma-Medikamente werden jedoch schon für die Therapie von COVID-19 untersucht.

[DOI: 10.1016/j.autrev.2020.102523]

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