Welche Therapie nach Operation – Dienogest oder Antibabypille?
Original Titel:
Comparison of long-term use of combined oral contraceptive after gonadotropin-releasing hormone agonist plus add-back therapy versus dienogest to prevent recurrence of ovarian endometrioma after surgery
MedWiss – Langfristig ist die Therapie mit oralen kombinierten Verhütungsmitteln im Anschluss an GnRH-Analoga plus Add-Back-Therapie vergleichbar mit einer Therapie mit Dienogest nach einer Operation. Die Knochendichte kann unter beiden Therapien abnehmen und sollte überwacht werden.
Der weibliche Zyklus wird maßgeblich durch die Hormone Östrogen und Gestagen beeinflusst. Diese beeinflussen auch die Endometriose. Im Anschluss an eine Operation soll eine Therapie mit Hormonen einen Endometriose-Rückfall verhindern. Eine Studie aus Südkorea verglich jetzt orale kombinierte Verhütungsmittel (die Pille) nach einer Therapie mit GnRH-Analoga und eine Therapie mit Dienogest.
GnRH-Analoga senken das Östrogenlevel
Nach einer Operation werden häufig GnRH-Analoga eingesetzt. Diese versetzen den Körper in künstliche Wechseljahre. Die Östrogenkonzentration sinkt, wodurch die Endometrioseherde weniger wachsen. Dies kann zu Nebenwirkungen führen, die den Wechseljahren ähneln: Schweißausbrüche, Schlaflosigkeit, Verlust von Knochendichte (Osteoporose). Um die Nebenwirkungen zu verringern, kann eine Add-Back-Therapie angewendet werden. Dabei werden Östrogene dem Körper in geringsten Mengen wieder zugeführt. Alternativ kann auch Dienogest eingesetzt werden: das Gestagen hemmt ebenfalls das Wachstum der Endometriose-Herde.
Die Antibabypille kombiniert Östrogen und Gestagen
Die Wissenschaftler untersuchten jetzt 52 Patientinnen, denen Endometrioseherde an den Eierstöcken in einer Operation entfernt worden waren. Sie erhielten entweder Dienogest für 24 Monate oder eine Behandlung mit GnRH-Analoga plus Add-Back-Therapie und anschließend ein orales hormonelles Verhütungsmittel für insgesamt 24 Monate. Dieses kombiniert ein Östrogen und ein Gestagen. Die Wissenschaftler bestimmten den Einfluss der beiden Therapieformen auf Lebensqualität, Knochendichte oder einen möglichen Rückfall.
Auch die Antibabypille kann in der langfristigen Behandlung von Endometriose wirksam sein
Die beiden Therapieformen unterschieden sich nicht in Bezug auf die Lebensqualität innerhalb der zwei Jahre. Die Knochendichte im Lendenwirbel nahm nach 6 Monaten in beiden Gruppen ab. Ein weiterer Verlust von Knochendichten nach 2 Jahren war nicht zu beobachten. Es kam weder zu Schmerzen noch zu einem Rückfall.
Langfristig ist die Therapie mit oralen kombinierten Verhütungsmitteln im Anschluss an GnRH-Analoga plus Add-Back-Therapie vergleichbar mit einer Therapie mit Dienogest nach einer Operation. Die Knochendichte kann unter beiden Therapien abnehmen und sollte überwacht werden.
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