Genetisch veränderte Immunzellen bieten Kindern mit Leukämien eine neue Heilungschance
Das Universitätsklinikum Düsseldorf setzt für an Blutkrebs erkrankte Kinder eine neu eingeführte Therapieform ein, um bei einem Rückfall eine weitere Möglichkeit zur Bekämpfung der Krankheit zu eröffnen.
Düsseldorf (UKD) – Akute lymphatische Leukämien gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Auch wenn heute die große Mehrzahl der kleinen Patienten durch eine intensive Chemotherapie geheilt werden kann, treten immer wieder Fälle auf, in denen die Erkrankung nicht auf die bisher verfügbaren Therapien anspricht. Darüber hinaus kommt es – auch nach Durchführung einer Knochenmark- oder Blutstammzelltransplantation als besonders intensive Therapie – immer noch zu Rückfällen der Erkrankung.
Ein neu am Universitätsklinikum Düsseldorf etabliertes Verfahren, bei dem vom Patienten selbst Abwehrzellen entnommen, durch eine genetische Veränderung spezifisch auf die Leukämie gelenkt und dann zurückgegeben werden, bietet einem Teil der Kinder mit Leukämien nun eine völlig neuartige Therapieoption. Diese sogenannte CAR-T-Zell-Therapie wurde nun erstmalig am UKD bei einem 15 Monate alten Kleinkind erfolgreich durchgeführt. Der kleine Patient hatte unter der Chemotherapie einen Rückfall seiner Erkrankung erlitten. Für diese Situation stand bisher keine erfolgversprechende Therapiemöglichkeit zur Verfügung. Mittels der CAR-T-Zell-Therapie, bei der der Wirkstoff Tisagenlecleucel der Firma Novartis Pharma zum Einsatz kam, erhielt der Junge nun eine neue Heilungschance.
„Die Einführung der CAR-T-Zell-Therapie am UKD stellt einen weiteren, wichtigen Meilenstein in der inzwischen mehr als 30-jährigen Historie der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Zelltherapien dar, in der mehr als 900 Transplantationen bei Kinder und Jugendlichen durchgeführt wurden“, erläutert Prof. Roland Meisel, Leiter des Bereichs Pädiatrische Stammzelltherapie in der Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie. „Wir können damit Kinder behandeln, die ansonsten die Krankheit wahrscheinlich nicht überleben würden. Auch deshalb ist es uns wichtig darauf hinzuweisen, dass die Finanzierung dieser Therapie für Onkologische Zentren sichergestellt werden muss.“