COPD-Exazerbationen verschlechtern Lungenfunktion – Kortikosteroide helfen
Original Titel:
Association between COPD exacerbations and lung function decline during maintenance therapy
- Wissenschaftler analysierten die Daten von 12 178 Patienten mit milder bis moderater COPD
- Exazerbationen gingen mit Verschlechterungen der Lungenfunktion von COPD-Patienten mit hoher Eosinophilenzahl einher
- Bei Patienten mit hoher Eosinophilenzahl, die Kortikosteroide inhalierten, waren die Verschlechterungen der Lungenfunktion nach Exazerbationen weniger stark als bei den Patienten mit hoher Eosinophilenzahl ohne inhalative Kortikosteroide
MedWiss – Exazerbationen verschlechterten die Lungenfunktion von COPD-Patienten mit hoher Eosinophilenzahl im Blut. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler in der vorliegenden Studie. Wenn die Patienten Kortikosteroide inhalierten, war die Verschlechterung der Lungenfunktion weniger stark.
Ein internationales Forscherteam untersuchte in einer prospektiven Beobachtungsstudie, wie sich COPD-Exazerbationen auf die Lungenfunktion der Betroffenen auswirken und welchen Rolle inhalative Kortikosteroide dabei spielen. Dabei unterschieden sie Patienten nach ihrer Eosinophilenzahl im Blut.
Wissenschaftler analysierten die Daten von 12 178 COPD-Patienten
Die Wissenschaftler nutzten für ihre Studie die Daten von 12 178 Patienten mit einer milden bis moderaten COPD, die in der Vergangenheit geraucht hatten und seit der ersten Lungenfunktionsuntersuchung (Spirometrie) mindestens 3 Jahre lang nachbeobachtet wurden. Die Patienten waren im Durchschnitt 66 Jahre alt. 48 % waren Frauen. Etwa 3 von 4 Patienten (8 981 Patienten, 74 %) bekamen inhalative Kortikosteroide. Die Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen der jährlichen Exazerbationsrate und der Verschlechterung der Einsekundenkapazität (FEV1) – und zwar einmal bei Patienten, die Kortikosteroide inhalierten, und einmal bei Patienten ohne inhalative Kortikosteroide.
Mit inhalativen Kortikosteroiden war die Verschlechterung der Lungenfunktion nach Exazerbationen bei Patienten mit hoher Eosinophilenzahl weniger stark
Die Auswertung der Daten ergab, dass bei Patienten, deren Eosinophilenzahl im Blut bei 350 Zellen/µl oder mehr lag und die keine inhalative Kortikosteroide anwandten, jede Exazerbation im Jahr mehr mit einer Verschlechterung der Einsekundenkapazität (FEV1) um 19,4 ml/Jahr einherging. Weniger stark verschlechterte sich die Lungenfunktion bei Exazerbationen, wenn die Patienten, die ebenfalls hohe Eosinophilenzahlen im Blut aufwiesen, Kortikosteroide inhalierten (4,3 ml/Jahr).
Exazerbationen verschlechterten somit die Lungenfunktion von COPD-Patienten mit hoher Eosinophilenzahl im Blut. Wenn die Patienten Kortikosteroide inhalierten, war die Verschlechterung der Lungenfunktion weniger stark.
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