Coronaangst bei Schwangeren
Original Titel:
Elevated depression and anxiety symptoms among pregnant individuals during the COVID-19 pandemic
- Wissenschaftler befragten während der Coronavirus-Pandemie 1987 schwangere Frauen zu Ängsten und Depressionen
- 37 % der Frauen zeigten depressive Symptome
- 57 % der Frauen litten unter Ängsten
MedWiss – Während der Coronavirus-Pandemie litten viele schwangere Frauen unter Ängsten und Depressionen. Zu diesem Ergebnis kamen kanadische Wissenschaftler in einer Befragung von fast 2000 schwangeren Frauen.
Schwangere Frauen leiden nicht selten unter Ängsten und depressiven Symptomen. Generell wird angenommen, dass 10-25 % der Schwangeren betroffen sind. Die derzeitige Coronavirus-Pandemie ist ein weiterer Stressfaktor, der das Risiko für Ängste und Depressionen zusätzlich erhöhen könnte. Dieser Vermutung gingen Wissenschaftler aus Kanada in der vorliegenden Studie nach.
Wissenschaftler befragten knapp 2000 schwangere Frauen
Die Wissenschaftler befragten im April 2020 1987 schwangere Frauen aus Kanada. Dabei interessierte sie vor allem, ob sie unter COVID-19-bedingten Stress, unter Depressionen oder unter Ängsten litten und ob sie sozialen Unterstützung erhielten. Zudem suchten die Wissenschaftler nach Faktoren, die mit psychischer Belastung einhergingen.
Schwangere litten während der Coronavirus-Pandemie häufiger unter Ängsten und Depressionen
Bei der Befragung stellten die Wissenschaftler fest, dass die Frauen zu Zeiten der Coronavirus-Pandemie verstärkt unter Ängsten und Depressionen litten. Mehr als jede dritte Frau (37 %) berichtete von klinisch relevanten, depressiven Symptomen. Unter Ängste litten sogar mehr als die Hälfte der Frauen (57 %). Stärkere depressive Symptome und Ängste waren mit größeren Sorgen darüber, dass COVID-19 das Leben der Mutter und des Kindes bedrohen könnte, verbunden sowie mit der Sorge, nicht die notwendige Schwangerschaftsvorsorge zu erhalten. Auch Belastungen in der Beziehung und sozialen Isolation aufgrund der Coronavirus-Pandemie standen mit erhöhten depressiven Symptomen und Ängsten im Zusammenhang. Frauen, die sich stärker sozial unterstützt fühlten und körperlich aktiver waren, hatten hingegen weniger psychische Symptome.
Schwangere Frauen litten somit während der Coronavirus-Pandemie vermehrt unter Ängsten und Depressionen. Soziale Unterstützung und körperliche Aktivität gingen mit geringeren psychischen Symptomen einher und stellen somit schützende Maßnahmen dar.
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