Individuell behandeln
Die Multiple Sklerose wird nicht umsonst die Krankheit der tausend Gesichter genannt – so individuell wie die Symptome, so komplex ist auch die notwendige Behandlung. Aktuelle Studien beleuchteten dazu verschiedene Faktoren, die in der Behandlung berücksichtigt werden sollten. So leiden viele Betroffene – aber nicht alle – emotional sehr unter der Diagnose. Hier gilt es auch für das Umfeld, genauer hinzuhören, Hilfestellungen zu geben und Therapieangebote zu machen. Auch das Risiko für Rückfälle oder Exazerbationen, die Verschlechterungen, ist nicht gleich verteilt. Es könnte sich lohnen, legte nun eine Studie nahe, manchen Begleiterkrankungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, da sie auf höhere MS-Krankheitsaktivität hinweisen könnten.
Individuelle Therapie könnte auch für die Therapiefrequenz gelten, berichteten niederländische Experten. Eventuell könnten Behandlungsintervalle an Wirkstoffkonzentrationen angepasst ausgedehnt werden. Auch die akute Therapie profitiert von genauerem Blick auf die jeweils behandelte Person: Hochdosiertes Kortison ist beim Rückfall, je nach Vorgeschichte, ein mögliches Problem für den Blutdruck.
Hier die Beiträge der letzten Wochen:
- Pulstherapie mit hochdosierten Kortikosteroiden bei MS-Rückfall: Blutdruck im Blick behalten
- RRMS: Individuell ausgedehnte Behandlungsintervalle je nach Wirkstoffkonzentration?
- Welche Komorbiditäten stehen mit Rückfällen oder Verschlechterungen der MS in Zusammenhang?
- Gibt es Prädiktoren für emotionales Leid bei MS?
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