Mit Kälte gegen Vorhofflimmern: neues Ablationsverfahren am UKSH, Campus Lübeck
Das Vorhofflimmern ist eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen. Gegen die Störimpulse im Gewebe, die den Herzschlag aus dem Takt bringen, werden oft Katheterablationen eingesetzt. Die Sektion Elektrophysiologie der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, hat nun als eines der weltweit ersten Zentren die neueste Katheter-Technologie zur Behandlung von Vorhofflimmern erfolgreich etabliert, den „PolarX“-Kälteballon. Das Ablationssystem ermöglicht eine sichere und schonende Behandlung des erkrankten Herzgewebes mithilfe von Kälteenergie. „Der neue Kälteballon ist eine Verbesserung des bewährten Ablations-Konzeptes durch Kälte und bietet zusätzliche Funktionen, die den Patientinnen und Patienten zugutekommen“, sagt Sektionsleiter Prof. Dr. Roland Richard Tilz.
Bei der sogenannten Kryoablation wird das für die Rhythmusstörungen verantwortliche Herzgewebe über einen Ballon-Katheter vereist. Dadurch verändern sich die Herzmuskelzellen derart, dass sie die störenden elektrischen Impulse nicht mehr leiten können.
Das Team der Elektrophysiologie um Prof. Tilz und Oberarzt PD Dr. Christian-Hendrik Heeger bietet das gesamte Spektrum moderner Herzrhythmus-Diagnostik und Ablationstherapie an. Die Katheterablation von Vorhofflimmern wird am Universitären Herzzentrum Lübeck, einer fachübergreifenden Einrichtung der Medizinischen Klinik II und der Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie, mit den modernsten Verfahren durchgeführt. Dazu gehören neben dem neuen Ablationsverfahren mit Kälteenergie auch Methoden, die auf Radiofrequenz- und Laserenergie basieren.