Migräne
Plötzlicher, vorübergehender Schwindel mit Lasmiditan möglich, aber ohne Nachteil für die Migränelinderung
Original Titel:
Characterization of Dizziness After Lasmiditan Usage: Findings From the SAMURAI and SPARTAN Acute Migraine Treatment Randomized Trials
MedWiss – Aus den Ergebnissen zweier großer klinischer Studien der Phase 3 mit dem neuen Akutmedikament Lasmiditan wurde nun ermittelt, wie häufig Patienten unter Schwindel litten. Tatsächlich betraf Schwindel mit zunehmender Dosis mehr Patienten. Der Schwindel war allerdings typischerweise eher mild oder mäßig stark, begann plötzlich und endete bald. Zudem hatte das Auftreten von Schwindel keinen Einfluss auf die sonstige Wirksamkeit des Migränemedikaments.
Neben möglichen Risikofaktoren werden bei der Überprüfung neuer Medikamente auch mögliche Nebenwirkungen getestet. Aus den Ergebnissen zweier großer klinischer Studien der Phase 3 mit dem neuen Akutmedikament Lasmiditan wurde nun ermittelt, wie häufig Patienten unter Schwindel litten.
Patienten mit Migräne wurden in den Untersuchungen zufällig einer Behandlung mit Lasmiditan (50, 100 oder 200 mg) oder einem Placebo zugewiesen. Diese Mittel sollten jeweils innerhalb von 4 Stunden nach Beginn einer Migräneattacke eingenommen werden.
Wie häufig wird Patienten schwindelig bei Behandlung mit Lasmiditan?
Startzeitpunkt und Dauer von Schwindelattacken wurden ermittelt und mit anderen Informationen wie Schmerz- und sonstiger Symptomlinderung nach zwei Stunden verglichen. Außerdem wurden weitere mögliche unerwünschte Effekte der Behandlung innerhalb von zwei Stunden nach Einnahme der Medikamente analysiert.
Schwindel trat bei der Einnahme des Scheinmedikaments bei 1 262 Patienten auf (2,9 %, 0,1 % schwerer Schwindel). Mit Lasmiditan waren mehr Patienten betroffen: 654 mit 50 mg (8,6 %, 0,3 % schwer), 1 265 mit 100 mg (14,9 %, 0,7 % schwer), und 1 258 mit 200 mg (16,8 %, 1,4 % schwer). Als Risikofaktor für Schwindel bei der Behandlung mit Lasmiditan wurden höhere Dosierungen des Medikaments, milde oder moderate Stärke der Migräneattacke und ein vergleichsweise niedrigerer BMI (body mass index) identifiziert. Im Schnitt begann der Schwindel nach 30 bis 40 Minuten und dauerte im Mittel eineinhalb bis zwei Stunden an. Das Schwindelgefühl schien aber keinen Nachteil für die Linderung der Migränesymptome darzustellen.
Die Autoren berichten zudem die Häufigkeit des Symptoms der Vertigo, das sich am ehesten als Drehschwindel beschreiben lässt. Diese spezielle Form des Schwindels betraf deutlich weniger Menschen: 2 mit 50 mg Lasmiditan (0,3 %), 11 mit 100 mg Lasmiditan (0,9 %) und 7 mit 200 mg Lasmiditan (0,6 %). Mit Placebo litt nur ein Patient (weniger als 0,1 %) unter diesem Symptom.
Plötzlicher, aber vorübergehender Schwindel mit Lasmiditan möglich, ohne Nachteil für die Migränelinderung
Insgesamt zeigte sich damit Schwindel als eine mögliche Nebenwirkung der Behandlung akuter Migräne mit Lasmiditan. Mit zunehmender Dosis betraf dieses Symptom mehr Patienten. Der Schwindel war allerdings typischerweise eher mild oder mäßig stark, begann plötzlich und endete bald. Zudem hatte das Auftreten von Schwindel keinen Einfluss auf die sonstige Wirksamkeit des Migränemedikaments.
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