Warum verspüren Personen mit Adipositas mehr Hunger als andere?
Gesunde normalgewichtige Paare für eine Vergleichsstudie zu Endokrinologie und Diabetes gesucht
Adipositas ist eine Stoffwechselerkrankung und keine reine Willensschwäche der Betroffenen, wie es noch häufig postuliert wird. Aber warum verspüren Personen mit Adipositas mehr Hunger als andere? Dieser und weiteren Fragen rund um das komplexe Thema der Adipositas widmen sich Prof. Dr. Sebastian Schmid und sein Team im Institut für Endokrinologie und Diabetes. Die zugrunde liegenden Ursachen der Adipositas sind äußerst komplex. Jüngste Forschungsergebnisse helfen zunehmend, die Krankheit zu verstehen.
Mittlerweile ist bekannt, dass Menschen mit Adipositas ein verringertes Belohnungsempfinden nach dem Essen erleben. Dies wird vermutlich durch eine verminderte Ausschüttung des Botenstoffes Dopamin im Gehirn verursacht. Dieser Botenstoff kann nach einer Nahrungsaufnahme ein Belohnungsempfinden auslösen. Außerdem ist bekannt, dass Gene unser Körpergewicht beeinflussen und ein bestimmtes „Risikogen“ wirkt auch auf das Belohnungszentrum im Gehirn.
Prof. Schmid und sein Team untersuchen nun, ob dieses „Risikogen“ die Wirkung des Botenstoffes Dopamin und somit das Körpergewicht beeinflusst. In einer weiteren Studie ist beispielsweise Diabetes mellitus das zentrale Thema. Es werden Personen, bei denen innerhalb der letzten zwölf Monate eine Diabetes Erkrankung diagnostiziert wurde, aber auch gesunde Personen, zu der Fragestellung untersucht, wie sich der Krankheitsverlauf beeinflussen lässt.
Beziehungsstatus und neurokognitive Funktionen
Das Studienteam befasst sich zudem mit dem Einfluss von Beziehungsstatus und Beziehungsdauer auf neurokognitive und soziale Funktionen. Für diese Studie werden aktuell gesunde Paare als Probanden gesucht,
- die eine Beziehungsdauer von entweder weniger als einem oder mehr als fünf Jahren aufweisen
- zwischen 18 und 45 Jahre alt und normalgewichtig (BMI 18,5-25 kg/m2) sind
- keine chronischen Erkrankungen haben
- keine besonderen Ernährungsweisen haben (vegan, vegetarisch, glutenfrei etc.)
Für einen Zeitaufwand von einmalig ca. 3,5 Stunden gibt es eine Aufwandsentschädigung von 30 Euro pro Person und ein leckeres, vielseitiges Frühstück.
Weitere Informationen zu diesen, aber auch generell zu den Studien rund um den Stoffwechsel, die Prof. Schmid und sein Studienteam durchführen, erhalten Sie unter:
- 0451/3101-7865 oder
- Endokrinologie.Studien@uni-luebeck.de