UKD warnt vor Kohlenmonoxidvergiftungen
Es ist ein farb-, geschmacks- und geruchsloses Gas und absolut lebensgefährlich: Kohlenstoffmonoxid – umgangssprachlich nur Kohlenmonoxid genannt – entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen unter unzureichender Sauerstoffzufuhr. Es ist hoch toxisch und sorgt dafür, dass Sauerstoff im Blut nicht mehr transportiert wird, was im schlimmsten Fall zum Ersticken führen kann.
60 Patientinnen und Patienten wurden in diesem Jahr bereits mit einer Kohlenmonoxid-Vergiftungen in der speziellen Druckkammer des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) mit der Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) behandelt. „In unserer Druckkammer wird unter Zuhilfenahme von Überdruck 100 Prozent reiner Sauerstoff verabreicht, um das Kohlenmonoxid aus lebenswichtigen, sauerstoffabhängigen Eiweißen und Enzymen zu verdrängen“, erklärt Dr. Sven Dreyer, Ärztlicher Leiter der UKD-Druckkammer. „Sauerstoff wird gelöst und die Organe wieder versorgt.“
UKD-Experten warnen: Anzeichen für eine Kohlenmonoxid-Vergiftung werden häufig unterschätzt
Kohlenmonoxid ist die Ursache für einen Großteil der tödlichen Vergiftungen weltweit. Dennoch wird es immer noch häufig unterschätz. Da das Atemgift so gut wie keine Reizungen hervorruft, wird es zunächst kaum wahrgenommen: Die frühen Anzeichen einer Vergiftung – Müdigkeit, Benommenheit, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und grippeähnliche Symptome – sehen Betroffene nicht als Folge einer Vergiftung. Hohe Dosen von Kohlenmonoxid wirken schwer toxisch und sorgen bereits nach wenigen Minuten der Einatmung für Bewusstlosigkeit und Erstickungen.
Nicht fachmännisch gewartete Kamine, Shisha-rauchen ohne nötige Sauerstoffzufuhr oder ein Holzkohlegrill in der Wohnung stellen z.B. ein Risiko dar. In diesem Jahr vermerkt die Uniklinik Düsseldorf ein hohes Aufkommen an Vergiftungen aufgrund von defekten Gasthermen, die unvollständig verbrennen – etwa, weil der Brenner verrußt ist. Ein Warnzeichen für CO ist dabei die Farbe der Flamme: Sie ist nicht mehr blau, sondern gelb.
Im Verdachtsfall sollte man sofort alle Fenster öffnen, umgehend den Raum verlassen und die Feuerwehr verständigen. Für eine CO-Vergiftung reichen nur wenige Atemzüge. Vorbeugend raten Experten daher immer zum Kauf von Kohlenmonoxidmeldern. Die kleinen Geräte werden an der Wand angebracht und sind in jedem Baumarkt zu bekommen. Wichtig: Rauchmelder ersetzen keine Kohlenmonoxidmelder, da sie das Gas nicht erfassen.