CED und COVID-19: Faktoren, die das Risiko für einen schweren Verlauf erhöhen

Original Titel:
Corticosteroids, but not TNF Antagonists, are Associated with Adverse COVID-19 Outcomes in Patients With Inflammatory Bowel Diseases: Results from an International Registry

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler analysierten die Daten von 525 CED-Patienten mit COVID-19
  • CED-Patienten hatten bezüglich COVID-19 kein signifikant erhöhtes Sterberisiko
  • Ein höheres Alter, Begleiterkrankungen und systemische Kortikosteroide gingen mit einem größeren Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf einher – für TNF-Hemmer galt das nicht

 

MedWiss – Wissenschaftler identifizierten in der vorliegenden Studie Faktoren, die mit einem schweren COVID-19-Verlauf bei Patienten mit chronischer Darmentzündung einhergingen. Dazu zählten ein höheres Alter, Begleiterkrankungen und systemische Kortikosteroide, nicht aber TNF-Hemmer.


Viele Wissenschaftler und Ärzte beschäftigten sich mit der Frage, wie die Krankheit, die durch das neue Coronavirus ausgelöst wird (COVID-19), bei Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) verläuft. Ein internationales Forscherteam griff hierfür auf eine internationale Datenbank speziell für COVID-19 und CED (SECURE-IBD) zurück.

Wissenschaftler analysierten die Daten von CED-Patienten mit COVID-19

Die Wissenschaftler bedienten sich einer internationalen Datenbank (SECURE-IBD), die eingerichtet wurde, um den Krankheitsverlauf von COVID-19 bei Patienten mit CED zu beobachten. Sie gelangten so an die Daten von 525 CED-Patienten, die sich mit dem neuen Coronavirus infiziert hatten. Diese Patienten kamen aus 33 verschiedenen Ländern. Ihr mittleres Alter betrug 43 Jahre. 53 % der Patienten waren Männer. Die Wissenschaftler untersuchten, wer von einem schweren COVID-19-Velauf betroffen war. Dazu zählten Patienten, die auf die Intensivstation mussten, beatmet wurden oder starben.

Faktoren, die mit einem schwereren COVID-19-Verlauf einhergingen

161 Patienten (31 %) mussten ins Krankenhaus. 37 Patienten (7 %) hatten einen schweren Krankheitsverlauf und 16 Patienten (3 %) verstarben. Von den 16 Patienten, die starben, war die Hälfte (8 Patienten) mindestens 70 Jahre alt. Keiner war jünger als 30 Jahre. Statistischen Analysen zufolge war das Sterberisiko der CED-Patienten nicht signifikant erhöht. Die Wissenschaftler identifizierten jedoch Faktoren, die mit einem schweren Krankheitsverlauf von COVID-19 bei Patienten mit chronischer Darmentzündung einhergingen. Zu diesen Faktoren gehörten ein höheres Alter, zwei oder mehr Begleiterkrankungen, systemische Kortikosteroide und Sulfasalazin oder Mesalazin. TNF-Hemmer erhöhten das Risiko hingegen nicht.

Es gab somit Faktoren, die für CED-Patienten das Risiko, dass COVID-19 schwer verläuft, zu erhöhen scheinen. Dazu gehörten ein höheres Alter, Begleiterkrankungen und systemische Kortikosteroide, nicht aber TNF-Hemmer.

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