PCO-Syndrom
Inositol: Auch gegen psychische Symptome beim PCO-Syndrom?
Original Titel:
Inositol treatment for psycological symptoms in Polycystic Ovary Syndrom women
- In der Übersichtsarbeit wurden Symptome des PCOS wie Vitamin-D-Mangel, erhöhte Testosteron-Spiegel und Insulinresistenz als Risikofaktoren für psychische Erkrankungen deutlich.
- Im Vergleich mit einem Placebo oder gängigen Medikamenten schien das natürlich vorkommende Nahrungsergänzungsmittel Myo-Inositol vielversprechend, da es eine positive Auswirkung auf Depressionen und Ängste zeigte.
MedWiss – Eine Gruppe italienischer Autoren fasste in dieser Übersichtsarbeit den aktuellen Wissensstand über die Auswirkungen des PCO-Syndroms auf die Psyche betroffener Frauen und die Rolle des Nahrungsergänzungsmittels Myo-Inositol zusammen. Die Substanz stellte sich im Studienvergleich als mögliches Mittel zur Linderung psychischer Symptome des PCOS dar.
Frauen, die vom PCO-Syndrom betroffen sind, haben oft nicht nur mit den körperlichen Symptomen zu kämpfen, diese sind oft auch ein Auslöser für psychische Leiden wie Depressionen, Unsicherheit und Ängste. Forscher berichteten nun in einer Übersicht über Studien der vergangenen Jahre, welche Rolle das Nahrungsergänzungsmittel Myo-Inositol hierbei einnehmen könnte. 53 Studien wurden für diesen Review aus verschiedenen medizin-wissenschaftlichen Datenbanken recherchiert und analysiert.
Risikofaktoren für psychische Erkrankungen bei PCOS
Die Autoren ermittelten aus der bisherigen Forschung, welche Symptome, die durch das PCOS verursacht werden, als Risikofaktor für psychische Erkrankungen gelten können. Dabei konnten sie äußerliche Faktoren als Risiko identifizieren, wie Hirsutismus und Übergewicht, sowie auch nicht sichtbare Faktoren, die sich in den Blutwerten widerspiegeln. So stehen geringe Vitamin-D-Werte, erhöhte Testosteron-Werte und Insulinresistenz in Verbindung mit Depressionen und Stimmungsschwankungen. Zudem berichteten die Autoren, dass genetische Studien eine Korrelation zwischen PCOS und Depression zeigten.
Bisherige Therapien psychischer Erkrankungen im PCOS-Zusammenhang
Von PCOS betroffene Frauen bevorzugten durchweg eine ausgewogene Ernährung in Kombination mit einem aktiven Lebensstil als Therapie. Vor allem hormonelle Schwankungen im Zusammenhang mit PMS (Prämenstruelles Syndrom) führten aber zu depressiven und ängstlichen Stimmungen, nicht nur bei PCOS-Patientinnen. Die Autoren berichteten Hinweise für die Wirksamkeit von Inositol und dem verwandten Derivat Myo-Inositol unter anderem gegen Depressionen, Stimmungsschwankungen und Ängste. Inositol wurde demnach im Placebo-Vergleich sowie im Vergleich zu gängigen Präparaten mit antidepressiver/angstlindernder Wirkung (z. B. Fluvoxamin) oder Wirkung gegen Depression und Stimmungsschwankungen (z. B. Lamotrigin oder Valproat) untersucht und konnte häufig ähnlich gut psychische Symptome lindern wie die Vergleichsmittel.
Vielversprechende Hinweise bei Inositol
Der Zusammenhang zwischen physischen Krankheiten und psychischen Auswirkungen, die damit in Verbindung stehen können, sind noch nicht vollends verstanden. Das PCO-Syndrom vereint allerdings mehrere Faktoren, die das Risiko einer psychischen Erkrankung erhöhen. Die Autoren dieser Übersichtsarbeit stellten Myo-Inositol dabei als wirksamen, sicheren Wirkstoff dar, welcher womöglich durch PCOS verursachte Depressionen und weitere psychische Symptome lindern könnte.
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