COVID-19 / Erkrankung
Hohe Akzeptanz des BioNTech-Vakzins trotz Impfreaktionen
Original Titel:
Side effects of BNT162b2 mRNA COVID-19 vaccine: A randomized, cross-sectional study with detailed self-reported symptoms from healthcare workers
- Ärzte und Pflegepersonal aus den USA nahmen an einer Online-Befragung teil, um die Verträglichkeit des COVID-19-Vakzins von BioNTech-Pfizer zu untersuchen.
- Trotz vorkommender Nebenwirkungen erfreute sich der Impfstoff hoher Beliebtheit.
MedWiss – 803 Mitarbeiter des amerikanischen Gesundheitssystems nahmen an einer Online-Befragung zu Nebenwirkungen des mRNA-Vakzins von BioNTech-Pfizer teil. Die Teilnehmer wurden in der ersten Phase des amerikanischen Impfprogramms geimpft, in der besonders Ärzte und Pflegepersonal immunisiert wurden. Besonders vorübergehende, grippeartige Impfreaktionen waren häufig, reduzierten die Akzeptanz des Vakzins jedoch nicht.
Die ersten Impfstoffe, die gegen COVID-19 in den USA am 11. und 18. Dezember 2020 zugelassen wurden, waren die mRNA-Vakzine von BioNTech-Pfizer und Moderna. Vor allem der BioNTech-Pfizer-Impfstoff ist für seine hohe Akzeptanz unter den Geimpften bekannt, primär aufgrund der hohen Wirksamkeit von 95 %. In dieser Studie wurden die Nebenwirkungen des BioNTech-Pfizer Impfstoffs untersucht, um dessen Sicherheit zu bewerten. Die online geführte Befragung dazu richteten die Autoren gezielt an die Gruppe von Ärzten und Pflegepersonal, die in den USA in der ersten Phase des dortigen Impfprogramms geimpft wurden.
Anonyme Befragung an Mitarbeiter des Gesundheitssystems
Die anonyme Befragung wurde durch Koordinatoren von Einrichtungen des Gesundheitssystems über soziale Medien verbreitet. Insgesamt nahmen 1 415 Gesundheitsmitarbeiter daran teil. Davon vervollständigten sie 1 245 medizinische Angestellte. Von diesen erhielten 64,5 % das Vakzin von BioNTech-Pfizer, entsprechend einer Zahl von 803 Mitarbeitern. Von den durchschnittlich 43-jährigen Befragten waren 86,55 % weiblich und 13,45 % männlich.
Vorkommende Impfreaktionen und Symptome: Grippeartig und Schmerzen im Arm
88,04 % der Befragten gaben als häufigste Nebenwirkung Schmerzen im Arm an. Die nächsthäufigen Symptome waren grippeartige Symptome wie Fieber (21,99 %), Schüttelfrost (36,6 %), Kopfschmerzen (45,48 %), aber vor allem Erschöpfung (58,89 %). Muskuläre Schmerzen traten bei 45,7 % auf, weniger häufig waren Schmerzen in den Gelenken, die durch 16,56 % angegeben wurden. In geringer Zahl (bei je 4-10 %) gaben die Befragten auch Nebenwirkungen wie Schwitzen, Schwindel, ungewöhnliche Hochgefühle, Schlafstörungen, Schnupfen, reduzierten Appetit oder starkes Herzklopfen an.
640/803 Befragten (79,7 %) konnten im Anschluss an die Impfung ihren normalen Tagesaktivitäten nachgehen. 20/803 (2,49 %) wurden dagegen ambulant wegen der Symptome behandelt, 2 von 803 Personen (0,25 %) mussten im Krankenhaus behandelt werden. Zum Zeitpunkt der Befragung wollten 97,61 % die zweite Impfung trotz Nebenwirkungen bei der ersten Impfung entgegennehmen. 92,62 % der Teilnehmer hatten sogar bereits die zweite Dosis des Impfstoffs erhalten.
Infektion trotz Impfung? Unwahrscheinlich
Nur 1,25 % der Befragten erhielten nach der Erstimpfung ein positives Testergebnis auf COVID-19. Die Autoren sahen es allerdings als wahrscheinlicher an, dass eine fehlerhafte Impfung oder eine Infektion vor bzw. kurz nach der Impfung dafür verantwortlich waren.
Hohe Akzeptanz trotz Impfreaktionen
Die Ergebnisse sind somit ein Hinweis auf die Sicherheit des BioNTech-Pfizer-Vakzins. Gesundheitsmitarbeiter wogen demnach den Nutzen der Impfung gegen etwaige Nebenwirkungen ab, so dass eine bemerkenswerte Akzeptanz für die zweite Dosis des BNT162b2-Vakzins zu sehen war.
[DOI: 10.1016/j.ijid.2021.04.047]
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