Risiko für Frühgeburt durch erhöhtes AMH

Original Titel:
Highly elevated level of antimüllerian hormone associated with preterm delivery in polycystic ovary syndrome patients who underwent ovulation induction

Kurz & fundiert

  • Frauen mit PCO-Syndrom, die eine Ovulationsinduktion erhalten hatten
  • Erhöhtes Risiko für Frühgeburten bei erhöhtem AMH

 

MedWissFrauen mit PCO-Syndrom und hohen AMH-Werten nach einer Ovulationsinduktion könnten eine Risikogruppe für Frühgeburten sein. Sie sollten im dritten Trimester eng überwacht werden, vor allem wenn das AMH-Level im ersten Trimester über 9,3 ng/ml lag.


Frauen mit PCO-Syndrom haben meist erhöhte AMH-Werte (Anti-Müller-Hormon). Eine US-amerikanische Studie untersuchte jetzt den Zusammenhang zwischen AMH-Werten und Frühgeburten bei Frauen, die eine Ovulationsinduktion bekommen hatten.

Frauen mit PCO-Syndrom und ungeklärter Unfruchtbarkeit

Die Wissenschaftler führten eine sekundäre Analyse von zwei randomisierten klinischen Studien durch (PCOSS II und AMIGOS) und werteten die Lebensgeburten ab der 24. Schwangerschaftswochen aus. Sie schlossen Patientinnen aus der Auswertung aus, die aus anderen Gründen ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt hatten. Letztendlich umfasste die Auswertung 118 Frauen mit PCO-Syndrom und 146 Frauen mit ungeklärter Unfruchtbarkeit.

Höheres Risiko für Frühgeburt mit höherem AMH-Wert

Bei Frauen mit PCO-Syndrom betrug der mediane AMH-Wert 5,5 ng/ml. 62 % der Teilnehmer, die eine Frühgeburt hatten, hatten einen AMH-Wert über dem 75 %-Perzentil. Frauen mit Frühgeburten hatten einen höheren AMH-Wert als Frauen mit normalen Geburten (11,1 ng/ml vs. 5,4 ng/ml). In der logistischen Regressionsanalyse erhöhte sich das Risiko einer Frühgeburt um 14 % mit jeder Einheit, die der AMH stieg (Odds Ratio 1,14). Nach Anpassung an Alter, BMI, Rauchgewohnheiten, Testosteronlevel und HOMA-IR wurde der Effekt noch verstärkt (Odds Ratio 1,25). Bei Frauen mit ungeklärter Unfruchtbarkeit gab es keinen signifikanten Unterschied bei den AMH-Leveln

Frauen mit PCO-Syndrom und hohen AMH-Werten nach einer Ovulationsinduktion könnten eine Risikogruppe für Frühgeburten sein. Sie sollten im dritten Trimester eng überwacht werden, vor allem wenn das AMH-Level im ersten Trimester über 9,3 ng/ml lag.

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