COVID-19 / Erkrankung

Hat jeder 7. COVID-19-Patient Augenschäden?

Original Titel:
Frequency of Ophthalmological Findings in Hospitalized COVID-19 Patients

Kurz & fundiert

  • Sind auch die Augen bei COVID-19 betroffen?
  • Longitudinale Studie in Pakistan über 441 Patienten in der Klinik
  • Augenreizung, Diplopie und Cotton-wool-Flecken in der Netzhaut
  • Jeder 7. Patient mit Auffälligkeiten
  • Besonders Jüngere betroffen

 

MedWiss – Manche Studien haben auch angedeutet, dass auch die Augen bei COVID-19 involviert sein könnten. Die vorliegende Studie untersuchte die ophthalmologischen Befunde bei COVID-19-Patienten und ihre klinischen Charakteristika. In der untersuchten Gruppe von hospitalisierten Patienten fanden sich bei jedem 7. Augenbefunde, häufig bei Jüngeren sowie mit erhöhtem CRP-Level. Standardmäßige Augenuntersuchungen wären demnach bei COVID-19-Patienten sinnvoll.


Die Symptome von COVID-19 nach Infektion mit dem Coronavirus gehen von mild bis schwer bis zu lebensbedrohend. Patienten leiden typischerweise an Fieber, Husten und anderen Symptomen der Atemwege, können aber auch asymptomatisch sein. Manche Studien haben angedeutet, dass auch die Augen bei COVID-19 involviert sein könnten. Die vorliegende Studie untersuchte die ophthalmologischen Befunde bei COVID-19-Patienten und ihre klinischen Charakteristika.

Sind auch die Augen bei COVID-19 betroffen?

In dieser longitudinalen Studie wurden Patienten eines Klinikums in Pakistan untersucht. Patienten, die zwischen Juli 2020 und März 2021 wegen COVID-19 hospitalisiert wurden, wurden in dieser Untersuchung berücksichtigt. Ophthalmologische Untersuchungen wurden bei Aufnahme durchgeführt und jeden zweiten Tage wiederholt, um mögliche ophthalmologische Manifestationen zu identifizieren.

Longitudinale Klinik-Studie in Pakistan mit 441 Patienten

Von 441 Patienten mit COVID-19 zeigten sich bei 61 (13,8 %) ophthalmologische Befunde. Patienten mit solchen Augensymptomen waren signifikant jünger als Patienten ohne ophthalmologische Befunde (42 +/- 6 Jahre vs. 44 +/- 7 Jahre; p = 0,03). Zudem zeigte sich der Entzündungsmarker CRP (C-reaktives Protein) ebenfalls signifikant erhöht bei den Patienten mit Augensymptomen (122,2 +/- 16,2 vs. 112,8 +/- 19,8; p = 0,005). Die häufigsten ophthalmologischen Befunde waren:

  • Reizung der Konjunktiva (50,8 %)
  • Diplopie (27,8 %)
  • Cotton-wool-Flecken (27,8 %)

Augenreizung, Diplopie und Cotton-wool-Flecken in der Netzhaut

Ophthalmologische Befunde sind demnach nicht selten bei Patienten mit COVID-19. In dieser Untersuchung zeigten sich besonders jüngere Patienten mit solchen Befunden und wiesen zudem höhere CRP-Level auf. Ophthalmologische Untersuchungen bei Patienten mit COVID-19 sollten demnach standardmäßig durchgeführt werden, um Hinweise auf eventuelle Komplikationen der Coronvirus-Erkrankung zu erhalten.

 

[DOI: 10.7759/cureus.14942]

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