Colitis ulcerosa
Sexkiller Darmerkrankung
Original Titel:
Prevalence and risk factors of sexual dysfunction in patients with inflammatory bowel disease: systematic review and meta-analysis
- Wissenschaftler führten einen systematischen Review mit Meta-Analyse mit 18 Studien durch
- 39 % der CED-Patienten litten unter sexueller Dysfunktion
- Die Wissenschaftler identifizierten verschiedene Risikofaktoren für sexuelle Dysfunktion bei CED
MedWiss – Viele Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa leiden unter sexueller Dysfunktion. Laut einer Meta-Analyse von 18 Studien lag die Prävalenz bei 39 %. Risikofaktoren waren unter anderem Operationen, Depressionen und die Krankheitsaktivität.
Mehrere Studien berichteten bereits, dass sexuelle Dysfunktion bei Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) keine Seltenheit ist. Wissenschaftler aus China sichteten die derzeitige Datenlage zu dieser Thematik und führten einen systematischen Review mit Meta-Analyse durch.
Wissenschaftler fassten die Ergebnisse von 18 Studien zusammen
Die Wissenschaftler durchsuchten internationale Datenbanken (MEDLINE, EMBASE und Cochrane Library) nach Beobachtungsstudien, die von der Prävalenz und den Risikofaktoren für sexuelle Dysfunktion bei CED-Patienten berichteten und bis August 2020 veröffentlicht wurden. Sie fanden 18 geeignete Studien, die sie in ihre Analyse einbezogen. Die Studien beinhalteten insgesamt die Daten von 36 676 CED-Patienten.
39 % der CED-Patienten litten unter sexueller Dysfunktion
Bei der Analyse stellte sich heraus, dass 39 % der CED-Patienten unter sexueller Dysfunktion litten. Frauen waren häufiger betroffen als Männer (53 % vs. 27 %). Als Risikofaktoren für sexuelle Dysfunktion bei CED-Patienten identifizierten die Wissenschaftler Operationen (OR: 1,33; 95 % KI: 1,22 – 1,45; p<0,001), Depressionen (OR: 6,14; 95 % KI: 3,51 – 10,76; p<0,001), Krankheitsaktivität (OR: 2,73; 95 % KI: 1,32 – 5,64; p=0,007), Begleiterkrankungen (OR: 3,21; 95 % KI: 2,06 – 5,00; p<0,001), ein Alter von unter 50 Jahren (OR: 3,85; 95 % KI: 2,41 – 6,14; p<0,001) und ein Bedarf an Kortikosteroiden (OR: 2,62; 95 % KI: 1,48 – 4,66; p=0,001).
Viele CED-Patienten litten somit unter sexueller Dysfunktion. Faktoren wie Operationen, Depressionen, Begleiterkrankungen, jüngeres Alter, Bedarf an Kortikosteroiden oder Krankheitsaktivität erhöhten das Risiko. Gerade bei Patienten mit Risikofaktoren sollte bei der Betreuung somit auch immer auf sexuelle Dysfunktion geachtet werden, um die Lebensqualität der Patienten bestmöglich zu erhalten.
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