Haben CED-Patienten ein größeres Krebsrisiko?

Original Titel:
Inflammatory bowel disease and risk of urinary cancers: a systematic review and pooled analysis of population-based studies

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler führten einen systematischen Review mit Meta-Analyse mit 16 Studien durch
  • CED-Patienten hatten ein erhöhtes Risiko für Nierenkrebs
  • In östlichen Ländern hatten CED-Patienten zudem ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs

 

MedWiss – Wissenschaftler untersuchten in einer Meta-Analyse mit 16 Studien, ob CED-Patienten ein erhöhtes Risiko für urologische Krebserkrankungen aufwiesen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass tatsächlich das Risiko für Nierenkrebs erhöht war. In östlichen Ländern hatten CED-Patienten zudem ein höheres Risiko für Prostatakrebs.


Es kommt nicht selten vor, dass einige Krankheiten vermehrt gemeinsam auftreten. Das liegt zum einen daran, dass sich verschiedene Erkrankungen gemeinsame Risikofaktoren teilen, und zum anderen, dass die eine Krankheit das Risiko für eine weitere Erkrankung erhöhen kann. Wissenschaftler aus China untersuchten in einem systematischen Review mit Meta-Analyse, ob Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) ein erhöhtes Risiko für urologische Krebserkrankungen aufweisen.

Meta-Analyse mit 16 Studien zum Thema Krebsrisiko bei CED

Für ihre Suche nach geeigneten Studien, die bis Juni 2020 veröffentlicht wurden, durchforsteten die Wissenschaftler verschiedene internationale Datenbanken (PubMed, Cochrane Library, Embase und Web of Science). Die Wissenschaftler fanden insgesamt 12 Kohorten-Studien und 4 Fall-Kontroll-Studien, die ihre Kriterien erfüllten und somit in die Meta-Analyse einbezogen wurden.

CED-Patienten hatten ein erhöhtes Risiko für Nierenkrebs

Allgemein hatten Patienten mit CED ein signifikant höheres Risiko, an Nierenkrebs zu erkranken (standardisierte Inzidenzverhältnis (SIR): 1,53; 95 % KI: 1,25 – 1,80). Das Risiko für Prostatakrebs, Blasenkrebs und männlichen Genitalkrebs war allgemein jedoch nicht erhöht. Bei Subgruppen-Analysen stellten die Wissenschaftler fest, dass Patienten mit Morbus Crohn ein signifikant größeres Risiko für Nierenkrebs hatten (SIR: 1,95; 95 % KI: 1,45 – 2,44), nicht aber Patienten mit Colitis ulcerosa (SIR: 1,31; 95 % KI: 0,94  – 1,67). Sowohl bei Morbus Crohn- als auch Colitis ulcerosa-Patienten war ein Trend zu einem höheren Prostatakrebs-Risiko ersichtlich (SIR: 1,07; 95 % KI: 0,93 – 1,20 bzw. SIR: 1,13; 95 % KI: 0,93 – 1,33). In östlichen Ländern konnte sogar ein signifikant erhöhtes Prostatakrebs-Risiko bei CED-Patienten festgestellt werden (SIR: 2,66; 95 % KI: 1,52 – 3,81) – vor allem bei Patienten mit Colitis ulcerosa (SIR: 3,01; 95 % KI: 1,75 – 4,27).

CED-Patienten – insbesondere Patienten mit Morbus Crohn – hatten somit ein erhöhtes Risiko für Nierenkrebs. In östlichen Ländern hatten CED-Patienten zudem ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs. Dies galt besonders für Patienten mit Colitis ulcerosa. Weitere Studien sind nötig, um herauszufinden, worin der Zusammenhang zwischen der CED und diesen Krebserkrankungen liegt.

© Alle Rechte: HealthCom

Haben CED-Patienten ein größeres Krebsrisiko?

Original Titel:
Inflammatory bowel disease and risk of urinary cancers: a systematic review and pooled analysis of population-based studies

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler führten einen systematischen Review mit Meta-Analyse mit 16 Studien durch
  • CED-Patienten hatten ein erhöhtes Risiko für Nierenkrebs
  • In östlichen Ländern hatten CED-Patienten zudem ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs

 

MedWiss – Wissenschaftler untersuchten in einer Meta-Analyse mit 16 Studien, ob CED-Patienten ein erhöhtes Risiko für urologische Krebserkrankungen aufwiesen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass tatsächlich das Risiko für Nierenkrebs erhöht war. In östlichen Ländern hatten CED-Patienten zudem ein höheres Risiko für Prostatakrebs.


Es kommt nicht selten vor, dass einige Krankheiten vermehrt gemeinsam auftreten. Das liegt zum einen daran, dass sich verschiedene Erkrankungen gemeinsame Risikofaktoren teilen, und zum anderen, dass die eine Krankheit das Risiko für eine weitere Erkrankung erhöhen kann. Wissenschaftler aus China untersuchten in einem systematischen Review mit Meta-Analyse, ob Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) ein erhöhtes Risiko für urologische Krebserkrankungen aufweisen.

Meta-Analyse mit 16 Studien zum Thema Krebsrisiko bei CED

Für ihre Suche nach geeigneten Studien, die bis Juni 2020 veröffentlicht wurden, durchforsteten die Wissenschaftler verschiedene internationale Datenbanken (PubMed, Cochrane Library, Embase und Web of Science). Die Wissenschaftler fanden insgesamt 12 Kohorten-Studien und 4 Fall-Kontroll-Studien, die ihre Kriterien erfüllten und somit in die Meta-Analyse einbezogen wurden.

CED-Patienten hatten ein erhöhtes Risiko für Nierenkrebs

Allgemein hatten Patienten mit CED ein signifikant höheres Risiko, an Nierenkrebs zu erkranken (standardisierte Inzidenzverhältnis (SIR): 1,53; 95 % KI: 1,25 – 1,80). Das Risiko für Prostatakrebs, Blasenkrebs und männlichen Genitalkrebs war allgemein jedoch nicht erhöht. Bei Subgruppen-Analysen stellten die Wissenschaftler fest, dass Patienten mit Morbus Crohn ein signifikant größeres Risiko für Nierenkrebs hatten (SIR: 1,95; 95 % KI: 1,45 – 2,44), nicht aber Patienten mit Colitis ulcerosa (SIR: 1,31; 95 % KI: 0,94  – 1,67). Sowohl bei Morbus Crohn- als auch Colitis ulcerosa-Patienten war ein Trend zu einem höheren Prostatakrebs-Risiko ersichtlich (SIR: 1,07; 95 % KI: 0,93 – 1,20 bzw. SIR: 1,13; 95 % KI: 0,93 – 1,33). In östlichen Ländern konnte sogar ein signifikant erhöhtes Prostatakrebs-Risiko bei CED-Patienten festgestellt werden (SIR: 2,66; 95 % KI: 1,52 – 3,81) – vor allem bei Patienten mit Colitis ulcerosa (SIR: 3,01; 95 % KI: 1,75 – 4,27).

CED-Patienten – insbesondere Patienten mit Morbus Crohn – hatten somit ein erhöhtes Risiko für Nierenkrebs. In östlichen Ländern hatten CED-Patienten zudem ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs. Dies galt besonders für Patienten mit Colitis ulcerosa. Weitere Studien sind nötig, um herauszufinden, worin der Zusammenhang zwischen der CED und diesen Krebserkrankungen liegt.

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Haben CED-Patienten ein größeres Krebsrisiko?

Original Titel:
Inflammatory bowel disease and risk of urinary cancers: a systematic review and pooled analysis of population-based studies

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler führten einen systematischen Review mit Meta-Analyse mit 16 Studien durch
  • CED-Patienten hatten ein erhöhtes Risiko für Nierenkrebs
  • In östlichen Ländern hatten CED-Patienten zudem ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs

 

MedWiss – Wissenschaftler untersuchten in einer Meta-Analyse mit 16 Studien, ob CED-Patienten ein erhöhtes Risiko für urologische Krebserkrankungen aufwiesen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass tatsächlich das Risiko für Nierenkrebs erhöht war. In östlichen Ländern hatten CED-Patienten zudem ein höheres Risiko für Prostatakrebs.


Es kommt nicht selten vor, dass einige Krankheiten vermehrt gemeinsam auftreten. Das liegt zum einen daran, dass sich verschiedene Erkrankungen gemeinsame Risikofaktoren teilen, und zum anderen, dass die eine Krankheit das Risiko für eine weitere Erkrankung erhöhen kann. Wissenschaftler aus China untersuchten in einem systematischen Review mit Meta-Analyse, ob Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) ein erhöhtes Risiko für urologische Krebserkrankungen aufweisen.

Meta-Analyse mit 16 Studien zum Thema Krebsrisiko bei CED

Für ihre Suche nach geeigneten Studien, die bis Juni 2020 veröffentlicht wurden, durchforsteten die Wissenschaftler verschiedene internationale Datenbanken (PubMed, Cochrane Library, Embase und Web of Science). Die Wissenschaftler fanden insgesamt 12 Kohorten-Studien und 4 Fall-Kontroll-Studien, die ihre Kriterien erfüllten und somit in die Meta-Analyse einbezogen wurden.

CED-Patienten hatten ein erhöhtes Risiko für Nierenkrebs

Allgemein hatten Patienten mit CED ein signifikant höheres Risiko, an Nierenkrebs zu erkranken (standardisierte Inzidenzverhältnis (SIR): 1,53; 95 % KI: 1,25 – 1,80). Das Risiko für Prostatakrebs, Blasenkrebs und männlichen Genitalkrebs war allgemein jedoch nicht erhöht. Bei Subgruppen-Analysen stellten die Wissenschaftler fest, dass Patienten mit Morbus Crohn ein signifikant größeres Risiko für Nierenkrebs hatten (SIR: 1,95; 95 % KI: 1,45 – 2,44), nicht aber Patienten mit Colitis ulcerosa (SIR: 1,31; 95 % KI: 0,94  – 1,67). Sowohl bei Morbus Crohn- als auch Colitis ulcerosa-Patienten war ein Trend zu einem höheren Prostatakrebs-Risiko ersichtlich (SIR: 1,07; 95 % KI: 0,93 – 1,20 bzw. SIR: 1,13; 95 % KI: 0,93 – 1,33). In östlichen Ländern konnte sogar ein signifikant erhöhtes Prostatakrebs-Risiko bei CED-Patienten festgestellt werden (SIR: 2,66; 95 % KI: 1,52 – 3,81) – vor allem bei Patienten mit Colitis ulcerosa (SIR: 3,01; 95 % KI: 1,75 – 4,27).

CED-Patienten – insbesondere Patienten mit Morbus Crohn – hatten somit ein erhöhtes Risiko für Nierenkrebs. In östlichen Ländern hatten CED-Patienten zudem ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs. Dies galt besonders für Patienten mit Colitis ulcerosa. Weitere Studien sind nötig, um herauszufinden, worin der Zusammenhang zwischen der CED und diesen Krebserkrankungen liegt.

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