Medikamente, die eine Gewichtszunahme fördern, können Erfolge beim Abnehmen deutlich eindämmen
Original Titel:
Effect of Obesogenic Medications on Weight-Loss Outcomes in a Behavioral Weight-Management Program
MedWiss – Wenn Personen Medikamente einnehmen, die die Entstehung von Übergewicht begünstigen, mindert dies die Chance für gute Abnehmerfolge. Dies zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Studie aus den USA.
Einige Medikamente stehen im Verdacht, das Risiko für eine Gewichtszunahme zu erhöhen. Dazu zählen u. a. Blutdruckmedikamente, Medikamente, die bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen eingesetzt werden, das Medikament Insulin, welches in der Diabetestherapie zum Einsatz kommt, sowie z. B. Medikamente, die der Behandlung von entzündlichen Krankheiten, Rheuma oder Asthma dienen.
Wissenschaftler aus Kalifornien, USA, wollten in ihrer Studie herausfinden, ob die Einnahme solcher Medikamente die Erfolge beim Abnehmen mindern kann und führten eine Studie zu dem Thema durch. Sie schlossen 666 Personen in ihre Studie ein, die an einem Diätprogramm teilnahmen. Die Wissenschaftler gruppierten die Teilnehmer in zwei Gruppen, die entweder einen Gewichtverlust von ≥ 5 % ihres Ausgangsgewichts erreicht hatten (150 Personen) oder nicht (516 Personen). Die Wissenschaftler ermittelten anhand der Patientenakten der Patienten, ob diese während der Studienteilnahme Medikamente einnahmen, die Übergewicht begünstigen können (im Folgenden vereinfacht übergewichtsfördernde Medikamente genannt).
Wer übergewichtsfördernde Medikamente einnahm, nahm weniger gut ab
Ca. 62 % der Studienteilnehmer (411 Personen) erhielten von ihrem Arzt übergewichtsfördernde Medikamente. Der Gebrauch dieser Medikamente stand mit einem geringeren Gewichtsverlust während der Programmteilnahme im Zusammenhang: denn Personen, die diese Medikamente einnahmen, hatten eine um 37 % verminderte Chance dafür, einen Gewichtsverlust von ≥ 5 % des Ausgangsgewichts zu realisieren. Besonders Patienten, die drei oder mehr dieser übergewichtsfördernden Medikamente verschrieben bekamen, konnten ihr Gewicht deutlich seltener in einem relevanten Ausmaß reduzieren.
Schlussfolgernd kann folgendes festgehalten werden: Personen, die Medikamente einnahmen, welche Übergewicht begünstigen, erzielten schlechtere Abnehmerfolge im Rahmen eines strukturierten Diätprogramms. Um gute Abnehmerfolge im Rahmen eines solche Programms zu ermöglichen, sollte künftig auch die Medikamentation der Teilnehmer berücksichtigt werden. Zudem sollten Ärzte bemüht sein, die Therapie ihrer Patienten so anzupassen, dass die eingesetzten Medikamente keine Gewichtszunahme verursachen. Einige Anregungen, wie dies gelingen kann, können Sie hier nachlesen.
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