Brustkrebs

Anastrozol plus Fulvestrant: längeres Überleben bei hormonabhängigem Krebs, der weit fortgeschritten ist

Original Titel:
Overall Survival with Fulvestrant plus Anastrozole in Metastatic Breast Cancer

MedWissErgebnisse einer neuen Auswertung zeigen, dass eine kombinierte Behandlung mit Anastrozol und Fulvestrant das Überleben von Patientinnen mit metastasiertem, hormonabhängigem Brustkrebs verlängern könnte. In der Studie wurde die Kombinationstherapie aus Anastrozol und Fulvestrant mit einer alleinigen Therapie mit Anastrozol verglichen.


Wenn der Brustkrebs einer Frau fortgeschritten ist und bereits Metastasen gebildet hat, hängt die Wahl der geeigneten Therapie von verschiedenen Aspekten ab: dazu zählt z. B. ob die Patientin bereits die Wechseljahre (Menopause) erreicht hat (postmenopausal) oder nicht (prämenopausal) und mit welchen Medikamenten sie bereits vorbehandelt wurde.

Verlängert eine kombinierte Behandlung mit Anastrozol und Fulvestrant das Überleben bei fortgeschrittenem, hormonabhängigem Brustkrebs?

Wissenschaftler aus den USA, Kanada und Großbritannien berichteten nun über die Ergebnisse ihrer Studie. Bei dieser wurden postmenopausale Frauen mit hormonabhängigem Brustkrebs, die unter Metastasen litten, mit dem Aromatasehemmer Anastrozol oder aber mit Anastrozol plus Fulvestrant (einem Östrogen-Blocker) behandelt.

Mit der Kombinationstherapie überlebten die Patientinnen knapp 8 Monate länger

Die Wissenschaftler konnten die Daten von 694 Patientinnen auswerten. Dabei zeigte sich ein Überlebensvorteil, wenn die Frauen die Kombinationstherapie mit Anastrozol plus Fulvestrant (349 Frauen) statt nur Anastrozol (345 Frauen) erhielten. Mit der Kombinationstherapie überlebten die Frauen im Schnitt knapp 50 Monate (49,8 Monate), während es bei der alleinigen Therapie mit Anastrozol nur 42 Monate und damit knapp 8 Monate weniger waren.

Der Überlebensvorteil war nur dann gegeben, wenn die Frauen vorher keine Antihormontherapie mit Tamoxifen erhalten hatten

In Unterauswertungen sahen die Wissenschaftler, dass der Überlebensvorteil für die Frauen mit der Kombinationstherapie dann gegeben war, wenn sie keine vorherige Antihormontherapie mit Tamoxifen erhalten hatten. Bei Frauen, die bereits einmal eine Behandlung mit Tamoxifen erhalten hatten, ergab sich kein Vorteil der Kombinationstherapie gegenüber der alleinigen Therapie mit Anastrozol.

Schwere, langfristige Nebenwirkungen traten bei beiden Behandlungsgruppen ähnlich häufig auf. Ca. 45 % der Patientinnen, die nur Anastrozol erhielten, wechselten zu einer Behandlung mit Anastrozol plus Fulvestrant.

Eine Behandlung mit Anastrozol plus Fulvestrant im Vergleich zu einer alleinigen Behandlung mit Anastrozol war in der hier beschriebenen Studie mit einem Überlebensvorteil für postmenopausale Frauen mit metastasiertem, hormonabhängigem Brustkrebs verbunden – und dass obwohl einige Frauen, bei denen die Krankheit unter alleiniger Behandlung mit Anastrozol fortschritt, die Behandlungsgruppe wechselten, um auch die Kombinationstherapie zu erhalten. Unterauswertungen verdeutlichten, dass der Überlebensvorteil für Frauen dann gegeben war, wenn die Frauen nicht mit einer Antihormontherapie mit Tamoxifen vorbehandelt waren.

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