Meta-Analyse zeigt Vorteil von Statinen bei COVID-19 auf

Original Titel:
The use of statins was associated with reduced COVID-19 mortality: a systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Welche Rolle spielen Statine bei COVID-19?
  • Systematischer Review und Meta-Analyse über 28 Beobachtungsstudien
  • 63 537 Patienten mit COVID-19
  • Statine senkten Sterblichkeit signifikant, reduzierter Bedarf für invasive Beatmung
  • Kein Zusammenhang mit Intensivbehandlung

 

MedWiss – Statine werden breit bei Patienten mit metabolischen und kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt. Die Wirkung von Statinen bei COVID-19 und welche Patienten besonders von dieser Behandlung profitieren könnten, ist nicht völlig klar. Dies untersuchten Forscher nun in einem systematischen Review mit Meta-Analyse. Der Einsatz von Statinen war demnach signifikant mit einem reduzierten Bedarf für invasive mechanische Beatmung assoziiert und senkte die COVID-19-Sterblichkeit. Ein Abbruch einer bestehenden Statin-Therapie wegen COVID-19 ist demnach nicht angebracht. 


Statine werden breit bei Patienten mit metabolischen und kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt. Die Wirkung von Statinen bei COVID-19 und welche Patienten besonders von dieser Behandlung profitieren könnten, ist nicht völlig klar. Dies untersuchten Forscher nun in einem systematischen Review mit Meta-Analyse.

Welche Rolle spielen Statine bei COVID-19?

In der Analyse betrachteten die Wissenschaftler Studien zu Patienten in Statin-Therapie und COVID-19, in denen auch die Verläufe von COVID-19 berichtet wurden. Studien mit Veröffentlichung bis 10. November 2020 wurden analysiert. Primär betrachtet wurde die Notwendigkeit zur invasiven, mechanischen Beatmung, Notwendigkeit zur Intensivbehandlung und Versterben.

Systematischer Review und Meta-Analyse über 28 Beobachtungsstudien

Insgesamt 28 Beobachtungsstudien mit zusammen 63 537 Menschen mit COVID-19 konnten in die Analyse aufgenommen werden. Die Behandlung mit Statinen war signifikant mit reduzierter Sterblichkeit assoziiert (Odds Ratio, OR: 0,71; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,55 – 0,92). Ebenso war auch das Risiko für eine invasive mechanische Beatmung gesenkt (OR: 0,81; 95 % KI: 0,69 – 0,95). Die Statin-Behandlung stand allerdings nicht in Zusammenhang mit der Notwendigkeit für Intensivbehandlungen (OR: 0,91; 95 % KI: 0,55 – 1,51). Mit Blick auf die Sterblichkeit bei COVID-19 zeigte sich eine große Heterogenität in den Studien. Daher führten die Forscher eine Untergruppenanalyse durch, die, je nach Studienart, Hinweise auf reduzierte COVID-19-Sterblichkeit mit Statin-Therapie ergab.

Reduzierte Sterblichkeit und reduzierter Beatmungsbedarf mit Statin-Behandlung

Der Einsatz von Statinen war demnach signifikant mit einem reduzierten Bedarf für invasive mechanische Beatmung assoziiert und senkte die COVID-19-Sterblichkeit. Ein Abbruch einer bestehenden Statin-Therapie wegen COVID-19 ist demnach nicht angebracht. Weitere Studien, besonders randomisiert-kontrollierte Studien, sind notwendig, um die Wirkung von Statinen bei COVID-19 genauer zu verstehen.

[DOI: 10.1080/07853890.2021.1933165]

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