Guselkumab könnte effektiver sein als Fumarsäureester

Original Titel:
Guselkumab is superior to fumaric acid esters in patients with moderate‐to‐severe plaque psoriasis who are naïve to systemic treatment: Results from a randomised, active comparator‐controlled phase 3b trial (POLARIS)

Kurz & fundiert

  • Guselkumab hatte bessere Auswirkungen auf die Haut als Fumarsäureester
  • Nebenwirkungen waren unter Guselkumab geringer

 

MedWissFumarsäureester sind eine der ältesten und häufigsten systemischen Therapien bei Psoriasis. Die Ergebnisse einer Studie zeigen, dass Guselkumab sowohl wirksamer als auch verträglicher sein könnte als Fumarsäureester bei der Behandlung der Psoriasis nach 24 Wochen.


Fumarsäureester oder auch Dimethylfumarat zählen zu denen am häufigsten eingesetzten systemischen, also innerlichen Therapien, bei Psoriasis. Die Therapie mit den Tabletten zählt zu den konventionellen Therapien bei Psoriasis. Dahingegen ist Guselkumab ein neuartiger Wirkstoff, der zu den Biologika zählt. Wissenschaftler aus Deutschland verglichen jetzt die beiden Wirkstoffe bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis, die zuvor noch nicht mit systemischen Therapien behandelt worden waren.

Ein Drittel der Patienten erreichte mit Guselkumab eine vollständige Besserung der Haut

60 Patienten erhielten Guselkumab (100 mg) als Spritze, 59 Patienten erhielten Fumarsäureester. Nach 24 Wochen bewerteten die Wissenschaftler, wie viele Patienten eine Verbesserung des PASI (Psoriasis Area and Severity Index) erreichen konnten. Der PASI bewertet den Schweregrad der Schuppenflechte. 56 der Patienten unter Guselkumab und 36 der Patienten unter Fumarsäureestern beendeten die Behandlung. Eine 90%ige Verbesserung der Haut (PASI90) wurde von 82 % der Patienten unter Guselkumab und 14 % der Patienten unter Fumarsäureestern erreicht. Auch erreichten mehr Patienten unter Guselkumab (90%) als unter Fumarsäureestern (27%) eine 75%ige Verbesserung. Bei 62 % der Patienten unter Guselkumab und 17 % der Patienten unter Fumarsäureestern hatte die Krankheit keinen Einfluss mehr auf das Leben der Patienten. 32 % der Patienten unter Guselkumab erreichte sogar eine vollständige Besserung der Haut (das war nur bei 3 % der Patienten unter Fumarsäureestern der Fall).

Auch Nebenwirkungen waren bei Guselkumab geringer

Unter Guselkumab war die Zahl der Nebenwirkungen geringer und lag bei 73 %. Unter Fumarsäureestern lag die Häufigkeit von Nebenwirkungen bei 98 %. Insgesamt brachen 28 % der Patienten unter Fumarsäureestern die Behandlung ab, unter Guselkumab brach niemand die Behandlung ab.

Die Ergebnisse zeigen, dass Guselkumab sowohl wirksamer als auch verträglicher sein könnte als Fumarsäureester bei der Behandlung der Psoriasis nach 24 Wochen.

© Alle Rechte: HealthCom