Elektrische Impulse gegen Vorhofflimmern
Die Sektion Elektrophysiologie der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, setzt als eine der ersten Kliniken in Deutschland eine innovative Therapie zur Behandlung von Vorhofflimmern ein. Anders als traditionelle Ablations-Methoden basiert die sogenannte Pulsfeld-Ablations-Technologie nicht auf thermischen Effekten, sondern nutzt elektrische Felder, um den Herzschlag wieder in den richtigen Takt zu bringen.
Vorhofflimmern ist eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen und wird von Störimpulsen im Herzgewebe ausgelöst. Häufig wird Vorhofflimmern minimalinvasiv mit einer Katheterablation behandelt. Dabei wird ein dünner, flexibler Katheter von der Leiste der Patientin oder des Patienten aus in das Innere des Herzens geführt. Mit der Spitze des Katheters wird das für die Störung verantwortliche Herzgewebe dann traditionell verödet oder vereist. Mit der neuen Technologie, die zum Ziel hat, das umliegende Gewebe noch besser vor einer Beeinflussung durch die Ablation zu schützen, wird erstmals nicht Hitze oder Kälte eingesetzt, sondern ein 2,5-Sekunden kurzer elektrischer Impuls. „Die Energiequelle verödet selektiv Herzmuskelzellen. Dieses innovative Ablationssystem ermöglicht es uns, besonders präzise, schnell und schonend vorzugehen“, sagt Prof. Dr. Roland Tilz, Leiter der Sektion Elektrophysiologie.
Das Team der Elektrophysiologie des UKSH, Campus Lübeck, bietet das gesamte Spektrum der Herzrhythmustherapie an. Die Katheterablation bei Vorhofflimmern wird mit modernsten Verfahren durchgeführt und ist einer der Forschungsschwerpunkte der Klinik. Das Universitäre Herzzentrum Lübeck ist eine fachübergreifende Einrichtung der Medizinischen Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin) und der Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie. Ziel der engen interdisziplinären Zusammenarbeit ist es, jeder Patientin und jedem Patienten mit einer kardiovaskulären Erkrankung die beste Diagnostik und Therapie anzubieten.