COPD

Weniger Krankenhausaufenthalte bei COPD-Patienten mit akutem Krankheitsschub: intravenöse Antibiotikatherapie ist auch ambulant möglich

Original Titel:
Effectiveness and safety of outpatient parenteral antimicrobial therapy in acute exacerbation of chronic obstructive pulmonary disease.

MedWiss Niemand geht gerne ins Krankenhaus. Bei COPD-Patienten mit einer akuten Verschlechterung kann ein Aufenthalt nötig sein, um Infusionen mit Antibiotika zu erhalten. Spanische Forscher zeigten, das geht auch zu Hause wirksam und sicher.


An etwa der Hälfte aller Krankheitsschübe der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sind Bakterien beteiligt. Daher müssen COPD-Patienten häufig mit Antibiotika therapiert werden. Müssen die Antibiotika dem Körper direkt über die Blutbahn zugeführt werden, ist in der Regel ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Ist dieses häufiger der Fall, kann die Lebensqualität des Patienten dramatisch eingeschränkt werden. Für einige COPD-Patienten wäre es daher erstrebenswert, die Antibiotikatherapie zu Hause durchzuführen. In speziellen Fällen ist dies bereits in einigen europäischen Ländern möglich. Man spricht dann von einer ambulanten parenteralen Antibiotikatherapie (APAT). Eine Voraussetzung für die Antibiotika-Infusion im häuslichen Umfeld ist ein stabiler Zustand des Patienten, regelmäßige ambulante Kontrollen und ein Venenzugang für die Infusionen, der dem Patienten zuvor gelegt wird.

Antibiotikatherapie zu Hause wirksam und sicher

Ein spanisches Forscherteam untersuchte, ob die ambulante parenterale Antibiotikatherapie für Patienten mit mittelschwerer bis schwerer COPD während eines Krankheitsschubs sicher und wirksam ist. Hierzu wurden 361 Patienten mit akuten Verschlechterungen der Krankheitssymptome untersucht. Der Krankheitserreger, der bei den Patienten mit 38 % am häufigsten gefunden wurde, war Pseudomonas aeruginosa. Für die Behandlung wurde mit 20 % am häufigsten Piperacillin/Tazobactam verwendet. Bei 93,4 % der Patienten, die ambulant mit Antibiotika behandelt wurden, war die Therapie erfolgreich, d. h. es stellte sich eine Verbesserung ein. Dabei erwies sich die ambulante parenterale Antibiotikatherapie nicht nur als wirksam, sondern auch als sicher. Die Behandlung wurde als sicher definiert, wenn keine Nebenwirkungen und keine Infektions- oder Venenzugangs-bedingten Komplikationen auftraten. Dies war bei 89,3 % der Patienten der Fall. Sowohl für die Wirksamkeit als auch für die Sicherheit spielte es keine Rolle, ob die Behandlung durch den Patienten selbst oder von einer Pflegekraft durchgeführt wurden.

Patienten profitieren von mehr Lebensqualität 

Patienten mit einem akuten COPD-Schub, die eine intravenöse Antibiotikatherapie benötigen, konnten diese sicher und effektiv zu Hause durchführen. Mit Hilfe der ambulanten parenteralen Antibiotikatherapie könnten Krankenhausaufenthalte vermieden werden, was den Patienten eine bessere Lebensqualität ermöglicht.

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