Zahnvorsorge bei Vorerkrankungen besonders wichtig
Original Titel:
A decision tree to identify the combinations of non-communicable diseases that constitute the highest risk for dental caries experience: A hospital records-based study
- Kohortenstudie aus Korea umfasste insgesamt 10 017 Personen
- Patienten mit Vorerkrankungen haben einen schlechteren Zahnstatus als gesunde Menschen
- Bluthochdruck, Osteoporose, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fungierten als Risikofaktoren
- Besseres zahnärztliches Screening könnte Zahnverlust verhindern
MedWiss – Eine große Kohortenstudie stellte fest, dass Patienten mit Vorerkrankungen einen schlechteren Zahnstatus hatten als gesunde Probanden.
Nichtübertragbare Krankheiten und orale Erkrankungen haben mehrere gemeinsame Merkmale, sie sind alle multifaktoriell, chronisch und fortschreitend. Insbesondere orale Erkrankungen teilen einige wichtige Risikofaktoren mit nichtübertragbaren Krankheiten (NCDs), die mit übermäßigem Zuckerkonsum verbunden sind, wie Diabetes und Adipositas. Zudem sind orale Erkrankungen chronisch-entzündliche Erkrankungen, welche im gesamten Körper Entzündungen hervorrufen können. Aus diesen Gründen hat die Forschung zum wechselseitigen Zusammenhang zwischen oralen Erkrankungen und anderen nichtübertragbaren Krankheiten in den letzten Jahren verstärkte Aufmerksamkeit bekommen.
Zahnstatus wurde mit DMFT-Score bestimmt
Eine aktuelle Studie aus Korea hat nun untersucht, ob der Zahnstatus, repräsentiert durch den DMFT-Wert (Methode zur Kariesrisikobestimmung), durch das Vorhandensein von nichtübertragbaren Krankheiten beeinflusst wird. Außerdem sollte bestimmt werden, welche nichtübertragbaren Krankheiten einen größeren Einfluss auf den Zahnstatus hatten.
Große Studie mit über 10 000 Probanden
Die retrospektive Querschnittsstudie umfasste insgesamt 10 017 Personen. Das Vorhandensein von nichtübertragbaren Krankheiten wurde auf der Grundlage der selbstberichteten Anamnese erfasst, die in der zahnärztlichen Krankenakte jedes Patienten aufgezeichnet war. Der individuelle DMFT-Score wurde auf der Grundlage der zahnärztlichen Aufzeichnungen und Röntgenaufnahmen bewertet.
Bluthochdruck hatte den größten Einfluß auf die Zahngesundheit
Insgesamt 5 388 Personen hatten mehr als eine NCD, darunter Bluthochdruck, Diabetes mellitus (DM), Hyperlipidämie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) und Osteoporose. Der durchschnittliche DMFT-Score betrug 8,62 ± 7,10 in der NCD-Gruppe und war somit signifikant höher als in der Gruppe ohne NCD (5,53 ± 5,48) (p < 0,001). Bluthochdruck war der einflussreichste Faktor. Osteoporose, DM und CVD waren wichtige Risikofaktoren, die in einigen Subgruppen ausschlaggebend waren.
Zahnärztliches Screening von Patienten mit Vorerkankungen wichtig
NCD-Patienten hatten einen schlechteren Zahnstatus als gesunde Probanden. Die Autoren halten deshalb ein besseres zahnärztliches Screening von Patienten mit nichtübertragbaren Krankheiten für erforderlich, um Zahnverlust durch Karies zu verhindern. Dies ist insbesondere bei Patienten wichtig, bei denen mehrere Erkrankungen gleichzeitig vorliegen.
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