Diabetes
Hat der Vitamin-D-Status der Mutter Einfluss auf das Typ-1-Diabetesrisiko des Neugeborenen?
Original Titel:
Maternal and Neonatal Vitamin D Status are not Associated With Risk of Childhood Type 1 Diabetes: A Scandinavian Case-Cohort Study
MedWiss – Laut den Ergebnissen dieser Studie hat die Vitamin-D-Versorgung von Müttern keinen Einfluss auf das Typ-1-Diabetesrisiko der Neugeborenen.
Vitamin D wird eine Vielzahl von positiven gesundheitlichen Wirkungen zugeschrieben. Es fördert die Härtung des Knochens, nimmt Einfluss auf die Muskelkraft und ist an vielen weiteren Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Darüber hinaus zeigen Studien, dass eine gute Versorgung mit Vitamin D mit einem niedrigen Sterblichkeitsrisiko einhergeht. Vitamin D nimmt unter den Vitaminen eine Sonderstellung ein. Im Gegensatz zu anderen Vitaminen kann es aus Vorstufen unter Einfluss von Sonnenlicht in der Haut selbst gebildet werden. Die körpereigene Vitamin-D-Bildung leistet im Gegensatz zur Zufuhr von Vitamin D über die Nahrung einen deutlich größeren Beitrag für die Versorgung des Menschen mit diesem Vitamin.
Bisher existieren widersprüchliche Studienergebnisse dazu, ob die mütterliche Versorgung mit Vitamin D Einfluss auf das Risiko einer Typ-1-Diabeteserkrankung beim Neugeborenen nimmt. Eine Vielzahl der bisherigen Studien zu diesem Thema weist nur kleine Teilnehmerzahlen und nur eine einzige Messung des Vitamin-D-Status auf. Wissenschaftler griffen diese Forschungsfrage daher neu auf und untersuchten, ob die durchschnittliche Vitamin-D-Versorgung der Mütter im Laufe der Schwangerschaft in einem Zusammenhang mit der Erkrankung an Typ-1-Diabetes beim Neugeborenen steht.
Für ihre Analyse konnten die Wissenschaftler auf Daten von zwei großen großen skandinavischen Studien (Danish National Birth Cohort und Norwegian Mother and Child Cohort Study) zurückgreifen, bei denen sie Kinder mit Typ-1-Diabetes mit solchen ohne Typ-1-Diabetes verglichen. Zur Vitamin-D-Versorgung der Mütter lagen den Wissenschaftlern mehrere Messungen vor, die zwischen dem 1. Trimester der Schwangerschaft und der Geburt bestimmt wurden. Außerdem konnten die Wissenschaftler auf den Vitamin-D-Gehalt im Nabelschnurblut zurückgreifen.
Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass eine bessere Vitamin-D-Versorgung der Mütter keinen Einfluss auf das Risiko für Typ-1-Diabetes der Kinder nahm. Diese Ergebnisse wurden bei beiden Studien gesehen (Danish National Birth Cohort und Norwegian Mother and Child Cohort Study) und waren auch unabhängig davon, ob die Versorgung der Mütter mit Vitamin D in der Mitte der Schwangerschaft oder im Nabelschnurblut betrachtet wurde.
Zusammenfassend zeigten diese Ergebnisse, dass die Vitamin-D-Versorgung der Mutter keine Rolle für das Typ-1-Diabetesrisiko des Kindes spielte. Aufgrund der vielfältigen positiven Wirkung von Vitamin D ist dennoch, insbesondere für Schwangere, eine gute Versorgung mit diesem Vitamin anzustreben.
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