Brustkrebs
Duale HER2-Blockade als Erstlinienbehandlung bei metastasiertem Brustkrebs
Original Titel:
Dual HER2 Blockade in the First-Line Treatment of Metastatic Breast Cancer - A Retrospective Population-Based Observational Study in Danish Patients
MedWiss – Wissenschaftler analysierten die Behandlungsergebnisse von Frauen mit metastasiertem, HER2-positivem Brustkrebs unter Alltagsbedingungen. Die Frauen wurden in der Erstlinie mit Trastuzumab und Pertuzumab behandelt. Es zeigte sich, dass das progressionsfreie Überleben ähnlich gut ausfiel wie in klinischen Studien.
Bevor eine randomisierte, kontrollierte Studie durchgeführt wird, legen die an der Studie beteiligten Wissenschaftler Ein- und Ausschlusskriterien fest, anhand derer die Studienteilnehmer ausgewählt werden. Die Studienteilnehmer stellen somit kein Abbild der realen Bevölkerung dar. Dies kann die Anwendbarkeit der Studienergebnisse im realen Behandlungsalltag einschränken.
Datenbankanalyse gibt Hinweise auf die Ergebnisse im realen Behandlungsalltag
Um diesem Problem zu entgehen, stellten Wissenschaftler nun die Behandlungsergebnisse von Brustkrebspatientinnen aus dem realen Behandlungsalltag vor. Die Wissenschaftler griffen dafür auf die Datenbank der dänischen Breast Cancer Group zurück. Dieser Datendank entnahmen sie die Angaben von Patientinnen mit metastasiertem, HER2-positivem Brustkrebs, die zwischen April 2013 und April 2017 eine Erstlinienbehandlung mit Trastuzumab und Pertuzumab bekamen. Als primäre Endpunkte ermittelten die Wissenschaftler das Gesamtüberleben und das progressionsfreie Überleben.
Ähnlich gutes progressionsfreies Überleben wie in klinischen Studien
In der Datenbank waren 291 Patientinnen (medianes Alter: 59 Jahre) registriert. 112 Patientinnen (38 %) waren neu an Brustkrebs erkrankt und bei 179 Frauen (62 %) kehrte der Krebs zurück.
Das mediane Gesamtüberleben betrug 41,8 Monate (95 % CI 37,7 bis nicht erreicht) und das mediane progressionsfreie Überleben 15,8 Monate (95 % CI 14,0–19,9). Unterauswertungen zeigten, dass bei neu erkrankten Patientinnen das mediane Gesamtüberleben nicht erreicht wurde und das mediane progressionsfreie Überleben bei 17,9 Monaten (95 % CI 14,3–27,3) lag.
In einer heterogenen Kohorte von Patientinnen mit metastasiertem, HER2-positivem Brustkrebs, die mit Trastuzumab und Pertuzumab behandelt wurden, lag das progressionsfreie Überleben im realen Behandlungsalltag vergleichbar hoch wie in entsprechenden klinischen Studien. Frauen mit wiederkehrendem Krebs hatten eine schlechtere Prognose als Frauen, die neu an metastasiertem Brustkrebs erkrankt waren.
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