DPP-4-Hemmer und Risiko für Herzversagen: Vildagliptin schneidet am besten ab
Original Titel:
Effect of Dipeptidyl Peptidase-4 Inhibitors on Heart Failure: A Network Meta-Analysis
MedWiss – Da Patienten mit Diabetes ohnehin häufiger an Krankheiten des Herzens leiden, ist ein wichtig, eventuelle ungünstige Effekte der bei der Behandlung eingesetzten Medikamente auf das Risiko für Herzkrankheiten sorgfältig zu berücksichtigen. Chinesische Forscher untersuchten in ihrer Studie die Auswirkungen von Wirkstoffen aus der Gruppe der DPP-4-Hemmer auf das Risiko für Herzversagen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes.
DPP-4-Hemmer verhindern den Abbau von Darmhormonen, wie dem Glucagon-like-Peptide-1 (GLP-1). Durch die so gesteigerte Wirkung von GLP-1 kommt es zu einer gesteigerten Freisetzung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse, zu einer gedrosselten Bildung von Zucker in der Leber und einer gesteigerten Sättigung. Da die gesteigerte Freisetzung von Insulin durch das GLP-1 abhängig von der Höhe des Blutzuckerspiegels ist und stoppt, sobald der Blutzucker wieder auf Normalniveau ist, besteht keine Gefahr für Unterzuckerungen bei der Anwendung der DPP-4-Hemmer.
Bestes Sicherheitsprofil bei Vildagliptin
Die Forscher konnten für ihre Analyse auf die Ergebnisse von 50 Studien zum Zusammenhang zwischen der Einnahme von DPP-4-Hemmern um dem Risiko für Herzversagen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes zurückgreifen. Im Vergleich zu der Einnahme eines Scheinmedikaments (Placebo) zeigte sich bei der Einnahme der DPP-4-Hemmer Vildagliptin, Sitagliptin oder Saxagliptin kein erhöhtes Risiko für Herzversagen. Hingegen stand die Einnahme des DPP-4-Hemmers Alogliptin im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herzversagen. Gruppierten die Forscher die Wirkstoffe nach ihrem Sicherheitsprofil, so schnitt Vildagliptin am besten ab, gefolgt von Saxagliptin, Sitagliptin, Linagliptin und Alogliptin.
Diesen Studienergebnissen gemäß weisen Patienten mit Typ-2-Diabetes bei der Einnahme des DPP-4-Hemmers Vildagliptin das niedrigste Risiko für Herzversagen auf. Weitere Studien zu diesem Zusammenhang werden von den Studienautoren gefordert, um diese Ergebnisse absichern zu können.
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