Asthma

Übergewicht, Sodbrennen und Allergien können Wirkung von Omalizumab schmälern

Original Titel:
Factors reducing omalizumab response in severe asthma.

MedWissBei schwerem Asthma kommen Antikörper zum Einsatz. Doch manchmal helfen sie nicht, wie erwartet. Woran könnte das bei Omalizumab liegen? Italienische Wissenschaftler sind dem nachgegangen.


Für die Behandlung von schwerem Asthma stehen inzwischen Antikörper zur Verfügung. Omalizumab ist einer davon. Er greift in die Prozesse, die für allergische Reaktionen und damit auch für allergisches Asthma verantwortlich sind, ein. Trotzdem hat ein ganzer Teil der Patienten, die Omalizumab bekommen dennoch eine nicht ausreichende Asthmakontrolle. Italienische Forscher haben sich gefragt: Woran liegt das?

Wie gut wirkte Behandlung mit Omalizumab?

Sie untersuchten 340 Menschen mit schwerem Asthma, die mit Omalizumab behandelt wurden. Von den Patienten erfassten sie die Lungenfunktion, Asthmakontrolle, die Menge Stickoxid in der Ausatemluft, ob es Veränderungen in den zusätzlichen Therapien neben Omalizumab gab und wie viel inhalatives Kortison und Reliever die Patienten am Ende der Behandlung benötigten. Der Gebrauch von inhalativen Kortison und Relievern war für die Wissenschaftler ein Anhaltspunkt für die Wirksamkeit der Behandlung mit Omalizumab.

Wissenschaftler fanden verschiedene Risikofaktoren für schlechtere Wirkung

Die statistische Auswertung der Wissenschaftler ergab, dass das Alter der Patienten ein Risikofaktor für ein schlechteres Anschlagen der Therapie mit Omalizumab war hinsichtlich der Lungenfunktion und Asthmakontrolle. Übergewicht war, im Vergleich zu normalem Gewicht, mit mehr Asthmaanfällen, einer nur teilweise oder gar keiner Asthmakontrolle, einem häufigen Gebrauch von Relievern und einer unveränderten Asthmatherapie trotz Omalizumab verbunden. Zusätzlich verschlechterte Übergewicht die Wirkung von Omalizumab auf die Lungenfunktion und Asthmasymptome. Außerdem maßen die Wissenschaftler höhere Stickoxidlevel in der Ausatemluft der übergewichtigen Patienten, was darauf hindeutet, dass die Entzündung in den Atemwegen bei ihnen weniger unter Kontrolle ist.

Begleiterkrankungen können Behandlungserfolg mit Omalizumab schmälern

An mindestens einer weiteren Erkrankung zu leiden war in der Auswertung der Wissenschaftler ein weiterer Risikofaktor für Asthmaanfälle und mehr Asthmasymptome. Besonders chronische Herzerkrankungen standen mit einer geringeren Asthmakontrolle und schlechteren Lungenfunktion im Zusammenhang. Die Refluxerkrankung, eine Art chronisches Sodbrennen, stand hingegen mit einer nur teilweise oder nicht vorhandenen Asthmakontrolle trotz der Behandlung mit Omalizumab im Zusammenhang. Nasenpolypen, gutartige Wucherungen des Gewebes in der Nase, waren in der Auswertung einer der Hauptfaktoren für Asthmaanfälle und dem Gebrauch von mehr inhalativem Kortison. Auch Rauchen und zusätzliche Allergien gegen Pollen, Hunde oder Katzen scheinen den Behandlungserfolg von Omalizumab zu schmälern.

Weitere Maßnahmen wie Gewichtsreduktion oder Rauchstopp sinnvoll

Die Wissenschaftler fassen zusammen, dass das Alter, Übergewicht, der Raucherstatus, Nasenpolypen und das Vorhandensein von mehreren Allergien die Wirksamkeit von Omalizumab vermindern zu scheinen – unabhängig von anderen Faktoren, die Einfluss auf eine Asthmaerkrankung haben können. Die Wissenschaftler schlagen daher vor, dass bei Patienten, wo diese Faktoren vorliegen, ein vielseitiger Ansatz für die Behandlung angewendet wird. So könnten zusätzliche Maßnahmen zum Rauchstopp, der Reduktion von Übergewicht oder die Behandlung von Begleiterkrankungen helfen, schweres Asthma unter Kontrolle zu bekommen.

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