Darmkrebs

Darmkrebs: Risikofaktoren für das postoperative anteriore Resektionssyndrom

Original Titel:
Risk factors of postoperative low anterior resection syndrome for colorectal cancer: A meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Bewertung der mit dem postoperativen anterioren Resektionssyndrom (LARS) in Verbindung stehende Faktoren
  • Meta-Analyse über 21 Studien
  • Kein signifikanter Einfluss von Alter und Geschlecht
  • Tumorhöhe, Anastomosenhöhe, Strahlen- und Chemotherapie sowie postoperative Anastomosenleckage sind signifikante Risikofaktoren

 

MedWiss – In einer Meta-Analyse wurden die Risikofaktoren für das postoperative anteriore Resektionssyndrom untersucht. Die Autoren versuchen, mit der Studie wichtige Indikatoren zu identifizieren, um eine Orientierungshilfe bei der Behandlung von Darmkrebs zu geben.


Das postoperative anteriore Resektionssyndrom (Low anterior resection syndrome, kurz LARS) tritt häufig bei der Behandlung von Darmkrebs auf und hat einen nachhaltigen Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten. In einer Meta-Analyse haben Wissenschaftler daher versucht, mit LARS in Verbindung stehende Risikofaktoren zu bewerten und so eine Orientierungshilfe für fundierte Entscheidungen in der Darmkrebstherapie zu geben.

Meta-Analyse über 21 Studien: Gibt es Risikofaktoren für LARS?

Für die Meta-Analyse wurden Studien aus den medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Embase, The Cochrane Library, WANFANG und CNKI ermittelt, die zwischen 2012 und Dezember 2021 publiziert wurden. 21 Studien mit insgesamt 5 102 Patienten erfüllten die Inklusionskriterien.

Kein Einfluss von Alter und Geschlecht

Die Prävalenz des LARS lag unter den Studienteilnehmern bei 49,7 % (2 538 von 5 102 Patienten). Geschlecht (p = 0,68) und Alter (p = 0,48) zeigten keinen signifikanten Zusammenhang mit dem Eintreten des LARS.

Die Analyse der Studien zeigte ein höheres Risiko für das Auftreten des LARS bei geringer Tumorhöhe (p < 0,001) und geringer Anastomosenhöhe (p < 0,001). Ein signifikanter Zusammenhang wurde zudem zwischen dem Auftreten des LARS und adjuvanter (p < 0,001) bzw. neoadjuvanter (p < 0,001) Strahlen- und Chemotherapie festgestellt. Ebenfalls als Faktoren für eine Erhöhung des Risikos wurde das Auftreten einer postoperativen Anastomosenleckage (p < 0,001) sowie das Vorhandensein eines Stomas (p < 0,001) identifiziert.

Risikofaktoren: Tumorhöhe, Anastomosenhöhe, Strahlen- und Chemotherapie sowie Anastomosenleckage

Die Autoren empfehlen, diese Risikofaktoren zu beachten und ihre Bewertung als Orientierungshilfe bei der Behandlung von Darmkrebs einzubeziehen.

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