Leichte (subklinische) Schilddrüsenunterfunktion und Migräne: besteht ein Zusammenhang?
Original Titel:
Subclinical hypothyroidism is associated with migraine: A case-control study
- Schilddrüsenunterfunktion und Migräne: besteht ein Zusammenhang?
- Bei 151 Patienten mit leichter Schilddrüsenunterfunktion lag häufiger Migräne vor als bei 150 Kontrollpersonen ohne Schilddrüsenproblemen
MedWiss – Patienten mit unterschwelliger, subklinischer Schilddrüsenunterfunktion leiden nach einer neuen Untersuchung häufiger an Migräne als Kontrollpersonen mit gesunder Schilddrüse. Ebenso scheint bei Patienten mit Migräne und leichter Schilddrüsenunterfunktion eine Neigung zu Autoimmunerkrankungen vorzuliegen.
Eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyroidismus) fällt bei den Untersuchungen beim Arzt nicht unbedingt auf, da sie den Schwellenwert für einen Behandlungsbedarf nicht erreicht. Studien zeigten, dass sowohl klinisch relevante (Behandlungsbedarf angezeigt) als auch subklinische Schilddrüsenunterfunktion und Migräne zusammenhängen. Wie häufig aber Patienten mit subklinischer Schilddrüsenunterfunktion tatsächlich auch unter Migräne leiden, und wie sich diese Begleiterkrankungen äußern, untersuchten Forscher nun in einer Fall-Kontroll-Studie.
Schilddrüsenunterfunktion und Migräne: besteht ein Zusammenhang?
Dazu luden sie 151 Patienten (im Durchschnitt 48 Jahre alt) zur Teilnahme ein, die bei mehreren Untersuchungen eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion aufwiesen. Außerdem wurden 150 Kontrollteilnehmer (im Durchschnitt 50,86 Jahre alt) eingeladen. Bei allen Teilnehmern wurden Migränesymptome und -eigenschaften in einer Befragung geklärt. Außerdem wurde bei allen Patienten die Schilddrüsenaktivität gemessen, in dem das Thyroid-stimulierende Hormon (TSH), freies Triiodothyronin, freies Thyroxin und Antikörper gegen die Schilddrüse bestimmt wurden. Diese Daten wurden bei Patienten mit subklinischer Schilddrüsenunterfunktion mit begleitender Migräne und ohne begleitende Migräne verglichen.
Es zeigte sich, dass Migräne häufiger bei Patienten mit unterschwelliger Schilddrüsenunterfunktion (46 %) auftrat als bei den Kontrollen (13 %). Dies galt sowohl für Migräne mit als auch ohne Aura. Allerdings unterschieden sich Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion mit und ohne Migräne nicht in ihrer Hormonlage und den Antikörpern gegen die Schilddrüse. Interessanterweise fanden die Forscher eine Neigung zu Autoimmunerkrankungen als Begleiterkrankung bei den Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion und Migräne – diese Häufung war so nicht bei den Betroffenen ohne Migräne zu sehen.
Bei Schilddrüsenunterfunktion kann auch häufiger Migräne vorliegen
Patienten mit unterschwelliger, subklinischer Schilddrüsenunterfunktion leiden demnach häufiger an Migräne als Kontrollpersonen mit gesunder Schilddrüse. Ebenso scheint bei Patienten mit Migräne und leichter Schilddrüsenunterfunktion eine Neigung zu Autoimmunerkrankungen vorzuliegen.
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