Vergleich der Symptome bei Frauen und Männern mit Morbus Bechterew

Original Titel:
Although female patients with ankylosing spondylitis score worse on disease activity than male patients and improvement in disease activity is comparable, male patients show more radiographic progression during treatment with TNF-α inhibitors

MedWiss – Die Studie zeigte, dass Frauen mit Morbus Bechterew eine höhere Krankheitsaktivität und eine schlechtere Lebensqualität haben als Männer mit Morbus Bechterew. Beide Geschlechter sprachen gleich gut auf eine Behandlung mit TNF-Hemmern an, Frauen wechselten jedoch häufiger das Medikament. Bei Männern zeigten sich stärkere Schäden an der Wirbelsäule im Röntgenbild.


Früher ging man davon aus, dass Morbus Bechterew überwiegend Männer betrifft. Heute weiß man, dass sich die Krankheit bei Frauen anders präsentiert und die Diagnose daher meist später oder gar nicht erfolgt. Eine Studie aus den Niederlanden untersuchte jetzt Unterschiede zwischen Männern und Frauen und die unterschiedliche Wirkung einer Therapie mit TNF-Hemmern.

Wirkung von TNF-Hemmern bei Frauen und Männern mit Morbus Bechterew

Dafür untersuchten die Wissenschaftler insgesamt 254 Patienten mit Morbus Bechterew von denen etwa 70 % männlich waren. Die Patienten wurden zu Beginn und 3 Monate sowie 2 Jahre nach dem Start einer Therapie mit TNF-Hemmern untersucht.

TNF-Hemmer zählen zu den Biologika. Zurzeit sind 5 TNF-Hemmer zur Behandlung zugelassen. Sie hemmen den Entzündungsfaktor TNF-α und sollen so die Entstehung von Entzündungen verhindern. Bei Morbus Bechterew treten diese Entzündungen überwiegend an der Wirbelsäule und dem Kreuz-Darmbeingelenk auf, können aber auch andere Gelenke, Sehnenansätze, die Augen oder den Darm betreffen. Der Rücken kann im Verlauf der Erkrankung zunehmend verknöchern und versteifen.

Frauen mit Morbus Bechterew hatten eine schlechtere Lebensqualität

Zu Beginn hatten die weiblichen Teilnehmer höhere BASDAI- und ASDAS-Werte und mehr betroffene Sehnenansätze. Der BASDAI und der ASDAS bewerten die Krankheitsaktivität. Dazu werden Symptome und Blutwerte herangezogen. Höhere Werte zeigen eine höhere Krankheitsaktivität an. Die Konzentration des CRP (C-reaktive Protein) im Blut, die geschwollenen Gelenke und die Manifestationen außerhalb der Gelenke (betroffene Augen oder Darm) waren bei Männern und Frauen vergleichbar. Frauen zeigten eine schlechtere körperliche Funktionsfähigkeit und eine niedrigere Lebensqualität, Männer hatten eine stärkere Kyphose (Buckel) und mehr Schäden in der Wirbelsäule, die im Röntgenbild zu sehen waren.

TNF-Hemmer waren bei Frauen und Männern gleich wirksam

Nach 3 Monaten beziehungsweise 2 Jahren mit TNF-Hemmern verbesserten sich alle Werte in vergleichbarer Weise bei Männern und Frauen. Die Schäden laut Röntgenbild waren bei Männern jedoch stärker ausgeprägt. Etwa ein Drittel der Frauen wechselten jedoch zwischen verschiedenen TNF-Hemmern, bei den Männern waren es nur 14 %.

Die Studie zeigte, dass Frauen mit Morbus Bechterew eine höhere Krankheitsaktivität und eine schlechtere Lebensqualität haben als Männer mit Morbus Bechterew. Beide Geschlechter sprachen gleich gut auf eine Behandlung mit TNF-Hemmern an, Frauen wechselten jedoch häufiger das Medikament. Bei Männern zeigten sich stärkere Schäden an der Wirbelsäule im Röntgenbild.

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