Neue HPI-Nachwuchsgruppe „Genomik Retroviraler Infektionen“
Dr. Ulrike Lange ergänzt ab Mai 2022 mit ihrer Nachwuchsgruppe das Forschungsspektrum des HPI
Hamburg. Die Nachwuchsgruppe „Genomik Retroviraler Infektionen“ unter der Leitung von PD. Dr. Dr. Ulrike Lange nimmt am 1. Mai 2022 ihre Arbeit am HPI auf.
In den unabhängigen HPI-Nachwuchsgruppen bekommen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Möglichkeit, sich aktuellen Fragestellungen der Virologie zu widmen. Ab dem 1. Mai 2022 beginnt Ulrike Lange mit ihrer Gruppe „Genomik Retroviraler Infektionen“ am HPI und baut so das am Institut bearbeitete Forschungsspektrum weiter aus.
Die neue Nachwuchsgruppe beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit Retroviren wie der AIDS-Auslöser HIV, die Funktion des Genoms in den menschlichen Zellen beeinflussen können. Dafür erforscht Ulrike Lange mit ihrem Team die molekularen Mechanismen, welche die Aktivität von Viren, die in das Genom integriert sind, bestimmen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auch auf der Analyse allgemeiner Veränderungen in der Genombiologie. Es sollen neue Biomarker für chronische Virusinfektionen entdeckt und das Verständnis gestärkt werden, wie unser Genom als funktionelle Einheit agieren kann.
Am HPI wird sich ihr Forschungsteam besonders auf das HI-Virus konzentrieren: „Unser übergeordnetes Ziel ist es, zu verstehen, auf welche Art und Weise die Integration proviraler DNA die Aktivität des Zielgenoms verändert und somit physiologische Prozesse der Wirtszelle beeinflusst und zu Pathologien führen kann“, erklärt Ulrike Lange ihren Forschungsansatz und freut sich auf ihre Zeit als Nachwuchsgruppenleitung: „Das wissenschaftliche Umfeld und die Infrastruktur des HPI sind ideal, um meine Forschung erfolgreich voranzutreiben.“
„Wir freuen uns, dass Ulrike Lange ihre Nachwuchsgruppe am HPI etabliert. Mit ihrer Forschung ergänzt sie das Spektrum des Instituts in idealer Weise“, freut sich auch Prof. Thomas Dobner, Wissenschaftlicher Direktor des HPI.
Die Nachwuchsgruppe wird als „Nichtklinische Nachwuchsgruppe“ in der Infektionsforschung über die 2. Runde der Fördermaßnahme in der Infektionsforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Neben Ulrike Lange hat auch Dr. Angelique Hölzemer vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sowie HPI-assoziierte Leiterin der Arbeitsgruppe „Infektion & Immunregulation“ innerhalb der HPI-Abteilung „Virus Immunologie“, in der gleichen Fördermaßnahme eine Zusage für eine Klinische Nachwuchsgruppe in der Infektionsforschung erhalten.
PD Dr. Dr. Ulrike C. Lange
Ulrike Lange wurde 1980 geboren. Nach ihrem Medizinstudium, welches sie 2010 an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg beendete, absolvierte sie ihre Weiterbildungszeit im Bereich Anästhesiologie/Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, wo sie seit 2018 als Fachärztin für Anästhesiologie tätig ist.
Ihre naturwissenschaftliche Ausbildung erhielt sie im Rahmen eines Bachelor of Science am University College London im Jahr 2001. Sie absolvierte daraufhin 2003 an der University of Cambridge innerhalb eines Wellcome Trust 4-Year PhD Programme in Developmental Biology zunächst einen Master of Philosophy, gefolgt von einer Dissertation zum PhD. Nach ihrer medizinischen Dissertation an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und dem Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik im Jahr 2012 war sie von 2015 bis 2016 als Clinical Leave-Stipendiatin des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) in der ehemaligen HPI-Abteilung „Antivirale Strategien“ unter der Leitung von Prof. Joachim Hauber tätig. Am UKE, mit HPI-Assoziierung, war sie seitdem als Clinician Scientist tätig.
Neben dem offiziellen Start ihrer HPI-Nachwuchsgruppe, ist Ulrike Lange ab dem 1. Mai 2022 zudem nebenassoziiert mit dem Institut für Infektionsforschung und Impfstoffentwicklung am UKE.
http://www.hpi-hamburg.de HPI-Webseite