Mye-InfoBank: Neues Netzwerk möchte verborgenen Datenschatz heben
Ein überaktives Immunsystem beeinflusst verschiedenste Erkrankungen: Infektionen, aber auch Krebserkrankungen und chronisch-entzündliche Erkrankungen. Sogenannte myeloische Immunzellen wirken sich dabei entscheidend auf den Krankheitsverlauf aus. Myeloische Zellen sind jedoch keine einheitliche Gruppe, sondern haben vielfältige Charakteristika und Profile. In einem neuen Netzwerk, der Mye-InfoBank, wollen Forschende nun gemeinsam genauer analysieren, welche Eigenschaften der myeolischen Zellen welche Immunreaktion auslösen.
Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Sven Brandau, Immuno-Onkologe an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und dem Westdeutschen Tumorzentrum der Universitätsmedizin Essen.
Bisher ist es in der Regel so, dass Forscher:innen weltweit eigene Daten erheben und sie dann hinsichtlich ihrer eigenen biomedizinischen Fragestellung auswerten. “In der Mye-InfoBank erweitern wir den Blickwinkel, indem Forschende aus 31 Ländern sich untereinander ihre Forschungsdaten zur Verfügung stellen”, erklärt Prof. Dr. Sven Brandau, wissenschaftlicher Leiter der Mye-InfoBank und Vorsitzender des Forschungsverbunds, welcher im Rahmen der COST-Aktion in den kommenden vier Jahren mit rund 500.000 Euro gefördert wird.
Im Netzwerk werden europäische Expert:innen aus der Bioinformatik, Computerbiologie und Immunologie sowie klinisch arbeitende Kolleg:innen und Biobank-Koordinator:innen ihr Wissen bündeln, um diesen bislang relativ ungenutzten Datenschatz zu heben. Ihr gemeinsames Ziel ist es, neue Biomarker zu identifizieren und die zugrundeliegenden Mechanismen der verschiedenen Krankheiten so zu verstehen, dass personalisierte Therapien möglich werden.
Die Arbeit der COST-Aktion 20117 – Umwandlung molekularer Profile myeloischer Zellen in Biomarker für Entzündungen und Krebs (Mye-InfoBank) wird von COST (European Cooperation in Science and Technology) unterstützt, einer Förderagentur für Forschungs- und Innovationsnetzwerke innerhalb der Europäischen Union. COST-Aktionen helfen dabei, Forschungsinitiativen in ganz Europa zu vernetzen, und ermöglichen es Wissenschaftler:innen, ihre Ideen durch den Austausch mit Gleichgesinnten weiterzuentwickeln.
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