Wie sicher und effektiv ist Sitagliptin bei älteren Patienten?
Original Titel:
Efficacy and safety of sitagliptin in elderly patients with type 2 diabetes mellitus: a focus on hypoglycemia
MedWiss – Die Anwendung von Sitagliptin bei älteren Patienten mit Typ-2-Diabetes führte nicht zu vermehrten Unterzuckerungen, wie diese Studie zeigte. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Sitagliptin mit Insulin und Sulfonylharnstoffen verwendet wird oder seine Dosis bei einer Kombinationstherapie erhöht wird.
Sitagliptin ist ein medizinischer Wirkstoff, der aus der Gruppe der DPP-4-Hemmer stammt. Medikamente aus der Gruppe der DPP-4-Hemmer werden seit dem Jahr 2007 in Europa zur Behandlung von Typ-2-Diabetes verwendet. Japanische Forscher interessierten sich in ihrer Studie nun speziell für die Wirksamkeit und Sicherheit von Sitagliptin bei älteren Patienten mit Typ-2-Diabetes. Einen besonderen Fokus legten die Forscher bei ihrer Analyse auf das Auftreten von Unterzuckerungen nach Behandlung mit Sitagliptin.
Ist Sitagliptin auch für ältere Patienten sicher?
Die Forscher analysierten dazu 5130 ältere Patienten mit Diabetes (das Alter lag bei 73,8 ± 6,1 Jahren), die eine Therapie mit Sitagliptin begonnen hatten und beobachten diese für 1 Jahr lang. Wie häufig die Patienten an Unterzuckerungen litten, wurde mithilfe von einem Fragebogen erfasst.
Keine vermehrten Unterzuckerungen bei alleiniger Verwendung von Sitagliptin, Vorsicht aber bei Kombination
1 Jahr nach den Behandlungen war der Langzeitblutzuckerwert der Typ-2-Diabetes-Patienten im Schnitt um 0,7 % reduziert. Ebenso minderte sich das glykosylierte Albumin. Das glykosylierte Albumin ist ein wichtiger Marker für Diabetes, gerade bei Personen, deren Niere bereits geschädigt ist. Ein hoher Wert deutet auf einen schlecht eingestellten Diabetes hin. Während am Anfang der Studie 3,3 % der Patienten unter Unterzuckerungen litten, waren es nach 1 Jahr 2,8 % der Patienten – dies zeigt, dass die Behandlung mit Sitagliptin nicht zu einem Anstieg von Unterzuckerungen führte. Allerdings litten die Patienten häufiger unter den Unterzuckerungen, wenn sie eine Kombinationstherapie aus Sitagliptin und Insulin oder Sitagliptin und Sulfonylharnstoffen bekamen. Ebenso litten die Patienten häufiger unter Unterzuckerungen, wenn sie Sitagliptin mit weiteren anderen Medikamenten einnahmen und die Dosis von Sitagliptin steigerten.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Sitagliptin bei älteren Patienten mit Typ-2-Diabetes aufgrund eines erhöhten Risikos für Unterzuckerungen, wenn Sitagliptin mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen verwendet wird oder dann, wenn die Dosis von Sitagliptin im Rahmen einer Kombinationstherapie mit anderen Medikamenten erhöht wurde, vorsichtig angewendet werden sollte. Patienten, die Sitagliptin allein nutzen, litten in der Folge nicht an vermehrten Unterzuckerungen.
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