Darmkrebs
Mit Knoblauch gegen Magen- und Darmkrebs – eine Meta-Analyse
Original Titel:
Association and mechanism of garlic consumption with gastrointestinal cancer risk: A systematic review and meta-analysis
Kurz & fundiert
- Analyse des Zusammenhangs zwischen der Reduktion des Magen- und Darmkrebsrisikos mit dem Verzehr von Knoblauch
- Deutliche Assoziation zwischen einer Reduktion des Magen- und Darmkrebsrisikos und Knoblauchverzehr
- Vier organische Sulfide als wichtigste Inhaltsstoffe zur Krebsprävention identifiziert
Der Zusammenhang zwischen einer Reduktion des Magen- und Darmkrebsrisikos mit dem Verzehr von Knoblauch wurde bereits in mehreren Studien untersucht, wobei teils unterschiedliche Ergebnisse berichtet wurden. In einer Meta-Analyse haben Wissenschaftler daher versucht, einen aktualisierten Überblick über Studien, welche den vermeintlichen Zusammenhang thematisieren, zu gewinnen. Für die Analyse wurden insgesamt zwanzig Studien mit elf Studien zum Thema Magenkrebs und Knoblauchverzehr und neun Studien über Darmkrebs und Knoblauchverzehr inkludiert. Dabei handelte es sich um 15 Fall-Kontroll-Studien, vier Kohortenstudien und eine randomisierte kontrollierte Studie. Um die statistische Signifikanz des Zusammenhangs zu ermitteln, wurde das Chancenverhältnis (Odds Ratio, kurz OR) gebildet.
Deutliche Assoziation zwischen Knoblauchverzehr und Reduktion des Krebsrisikos
Die Analyse ergab einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Knoblauch und einer Reduktion des Magenkrebsrisikos (OR: 0,65; 95 % KI: 0,49 – 0,87; p < 0,001), als auch des Darmkrebsrisikos (OR:0,75; 95 % KI: 0,65 – 0,87; p < 0,001).Vier organische Sulfide als wichtigste Inhaltsstoffe identifiziert
Knoblauch enthält eine Reihe von organischen Sulfiden, die typischerweise in Vertretern der Gattung Allium zu finden sind. In der Analyse wurden Diallyldisulfid, Diallyltrisulfid, S-Allylmercaptocystein und Allicin als die wichtigsten Komponenten mit Auswirkung auf das Magen- und Darmkrebsrisiko identifiziert. Dabei kommt eine Vielzahl verschiedener Signalwege in Frage, auf denen die Stoffe ihre Wirkung entfalten könnten. So sind die organischen Sulfide durch unterschiedliche Ansatzpunkte in die Regulation des Tumorsuppressionsgens p35 und Prozesse der Apoptose (programmierter Zelltod) involviert. Andere Ansatzpunkte sind z. B. die Aktivierung des AMPK-Signalweges, der in die Hemmung von Tumorwachstum und -proliferation eingebunden ist oder eine Reduktion von reaktiven Sauerstoff Spezies (ROS), die DNA-Schäden verursachen können, welche die Entstehung von Krebs begünstigen. Die Autoren schlussfolgerten, dass die Meta-Analyse einen deutlichen Zusammenhang zwischen Knoblauchverzehr und der Reduktion des Magen- und Darmkrebsrisikos suggeriere, räumten jedoch ein, dass die Befunde hauptsächlich auf Fall-Kontroll-Studien beruhten und einige potenzielle Störfaktoren vorliegen. Deshalb sei eine genauere Untersuchung der Zusammenhänge, insbesondere der molekularen Mechanismen, notwendig.© Alle Rechte: HealthCom