3 Millionen Euro für Virusforschung: Hessen und Willy Robert Pitzer Stiftung finanzieren Professur an Goethe-Universität
Vertreter der Goethe-Universität und der Willy Robert Pitzer Stiftung haben heute die Vereinbarung zur Finanzierung der „Willy Robert Pitzer Stiftungsprofessur für Molekulare Virologie humanpathogener RNA-Viren“ unterzeichnet. Für diese Professur stellt das Land Hessen für die ersten fünf Jahre 1,4 Millionen Euro über die Förderlinie „LOEWE-Spitzen-Professur“ bereit, die im vergangenen Jahr Prof. Sandra Cieseks Institut für Medizinische Virologie zugesprochen wurde. Die Stiftung unterstützt im Anschluss die neue Professur für weitere fünf Jahre mit 1,75 Millionen Euro.
FRANKFURT. Im Oktober des vergangenen Jahres gab das Land Hessen bekannt, dass der Virologin Prof. Sandra Ciesek eine LOEWE-Spitzenprofessur für ihr Institut zugesprochen wurde. Ciesek ist Professorin an der Goethe-Universität und Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt. Mit der Förderung wird eine weitere Professur an ihrem Institut für fünf Jahre finanziert. Bereits vor der Bekanntgabe des Landes hatte die Willy Robert Pitzer Stiftung eine Förderzusage für eine Stiftungsprofessur in der Virologie erteilt. Damit ermöglichen jetzt die Willy Robert Pitzer Stiftung und das Land Hessen gemeinsam die Finanzierung der Stiftungsprofessur über insgesamt zehn Jahre.
Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, ist überzeugt: „Das SARS-CoV-2-Virus hat unser Leben in den letzten zwei Jahre stark geprägt. Gerade durch die Leistungen der Wissenschaft konnten wir dem Virus schnell etwas entgegensetzen. Um auch künftig gut vorbereitet zu sein, bedarf es Spitzenforschung auf dem Gebiet der Virologie. Mit der neuen Stiftungsprofessur, die wir auch mit Hilfe des Landes Hessen und der Willy Robert Pitzer Stiftung einrichten können, schaffen wir eine breitere Basis für die Spitzenforschung am Institut für Medizinische Virologie unter Leitung von Professorin Sandra Ciesek.“
Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen, sagt: „Unsere LOEWE-Professuren schaffen attraktive Bedingungen, mit denen wir wissenschaftliche Stars besser in Hessen halten oder nach Hessen holen können – das zeigte die LOEWE-Spitzen-Professur für Prof. Dr. Sandra Ciesek, mit der wir eine international renommierte und gefragte Forscherin und Wissensvermittlerin besser an die Goethe-Universität und das Universitätsklinikum binden konnten. Im Fall der neuen Stiftungsprofessur ist das LOEWE-Programm ein hervorragender Hebel, um wichtige und notwendige Kooperationen für die Forschung, für neue wissenschaftliche Erkenntnisse und damit zum Nutzen für uns alle zu stärken.“
Dr. Helmut Häuser, Vorsitzender des Vorstands der Willy Robert Pitzer Stiftung, erklärt: „Das Ziel der Willy Robert Pitzer Stiftung ist die Förderung von Forschung und Lehre in der Medizin. Seit Beginn der Corona-Pandemie versuchen wir daher, den Kampf der Wissenschaft gegen diese Erkrankungswelle zu unterstützen und sind froh, dass wir durch die neue Stiftungsprofessur gemeinsam mit dem Land die Virusforschung an Goethe-Universität und Universitätsklinikum Frankfurt nachhaltig stärken können.“
Prof. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikum Frankfurt, meint: „Die aktuelle SARS-CoV-2-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig eine gut aufgestellte Virologie ist. Die Willy Robert Pitzer Stiftungsprofessur wird das Institut für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt weiter stärken, damit es seine Aufgaben in Forschung und Ausbildung, aber auch in der Diagnostik für die Krankenversorgung dauerhaft wahrnehmen kann.“
Prof. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie des Universitätsklinikum Frankfurt, sagt: „Viele der neuen Viruskrankheiten der vergangenen Jahre wurden durch RNA-Viren ausgelöst, zum Beispiel Ebola, MERS oder SARS. Um auf neue pathogene Viren gut vorbereitet zu sein, müssen wir noch besser verstehen, wie sie im Menschen wirken und wie sie sich verbreiten. Dazu wird die Willy Robert Pitzer Stiftungsprofessur einen wichtigen Beitrag leisten.“