COPD

Ängste und Depressionen lassen sich mithilfe von Qigong mindern

Original Titel:
Effect of Qigong on self-rating depression and anxiety scale scores of COPD patients: A meta-analysis

MedWissDie vorliegende Auswertung aus Asien zeigt, dass die Bewegungslehre Qigong die Therapie von COPD-Patienten sinnvoll ergänzen könnte. Patienten, die Qigong ausübten, berichteten in geringerem Ausmaß von Ängsten und Depressionen und wiesen zudem eine bessere Lungenfunktion und körperliche Leistungsfähigkeit auf.


Atemnot, wie sie bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) klassischerweise auftritt, schürt bei vielen Patienten Ängste. Die ständige Belastung und Einschränkung durch eine chronische Krankheit wie COPD begünstigt außerdem Depressionen. Wissenschaftler suchen nach Möglichkeiten, um Ängste und Depressionen von betroffenen COPD-Patienten zu mindern.

Ein möglicher Weg zur Minderung der psychischen Belastung, den Wissenschaftler aus China nun in ihrer Studie untersuchten, ist die Ausübung von Qigong. Qigong ist eine besondere Form der Bewegung, die von der Traditionellen Chinesischen Medizin abstammt und neben fließenden Bewegungen Übungen zur Atmung und zum Meditieren umfasst.

Die Wissenschaftler interessierten sich in ihrer Studie dafür, ob die Ausübung von Qigong das Ausmaß an selbstberichteten Ängsten und Depressionen bei COPD-Patienten beeinflusst. Ebenso bestimmten sie, ob sich die Qigong-Übungen auf die Lungenfunktion und die körperliche Leistungsfähigkeit der Patienten auswirkten. Für ihre Analysen fanden die Wissenschaftler 6 Studien mit 415 COPD-Patienten, die sie zusammenfassend auswerteten.

Weniger Ängste und Depressionen dank Qigong

Die Ergebnisse zeigten Folgendes: COPD-Patienten, die Qigong plus die Standardbehandlung statt nur die Standardbehandlung anwendeten, berichteten über weniger Ängste und Depressionen. Dies zeigten Auswertungen von Fragebögen, mit denen diese Belastungen gezielt abgefragt werden können.

Qigong-Anwender besserten ihre Einsekundenkapazität und die Vitalkraft

Zusätzlich wirkten sich die Qigong-Übungen günstig auf die Lungenfunktion der Patienten aus. Dies zeigte sich u. a. an einer Verbesserung des FEV1-Wertes. Der FEV1-Wert (auch Einsekundenkapazität) ist einer der wichtigsten Messwerte zur Bestimmung der Lungenfunktion und gibt die Menge Luft (in l) an, die ein Patient nach einer sehr tiefen Einatmung in der ersten Sekunde der Ausatmung bei maximaler Anstrengung ausatmet.

Neben dem FEV1-Wert besserte sich bei den Qigong-Anwendern auch die sogenannte forcierte Vitalkapazität. Die forcierte Vitalkapazität beschreibt die Menge an Luft (in l), die eine Person nach einer tiefen Einatmung unter starker Anstrengung schnellstmöglich ausatmen kann.

Bessere körperliche Leistungsfähigkeit, wenn Qigong ausgeübt wurde

Die COPD-Patienten, die Qigong ausübten, schnitten außerdem in einem 6-Minuten-Gehtest besser ab. Bei diesem Test wird gemessen, wie viele Meter Gehstrecke Patienten innerhalb von 6 Minuten auf einer ebenerdigen Strecke zurücklegen können. Der Test liefert einen Überblick, wie es um die körperliche Leistungsfähigkeit und die Gesundheit von Herz und Lunge einer Person bestellt ist.

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