Mediterrane Ernährung senkt das Risiko für Darmpolypen
Original Titel:
Mediterranean dietary components are inversely associated with advanced colorectal polyps: A case-control study
MedWiss – Darmkrebs entwickelt sich in den meisten Fällen aus Darmpolypen. Wissenschaftler stellten in der vorliegenden Studie fest, dass eine mediterrane Ernährung das Risiko für fortgeschrittene Polypen senken kann. Vor allem Fisch reduzierte das Risiko für fortgeschrittene Polypen, während zuckergesüßte Getränke und rotes Fleisch dieses erhöhten.
Die Ernährung hat einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Gesundheit. Daher ist es in Bezug auf viele Erkrankungen wichtig, sich gesund zu ernähren. Zu einer gesunden Ernährung zählt die mediterrane Ernährung. Diese zeichnet sich durch einen hohen Verzehr von Pflanzen, Olivenöl als Hauptfettquelle, einen moderaten Konsum von Fisch, Geflügel, Milchprodukten und Wein und durch wenig (wenn überhaupt) rotes Fleisch aus. Es konnte bereits in mehreren Studien gezeigt werden, dass sich diese Ernährungsweise positiv auf die Gesundheit auswirkt. So schützt sie beispielsweise vor Diabetes oder Darmkrebs (Studien von Galbete und Kollegen und Castelló und Kollegen, 2018 in den medizinischen Fachzeitschriften BMC medicine bzw. European journal of nutrition veröffentlicht). Wissenschaftler untersuchten nun, ob sich eine mediterrane Ernährung auch auf das Risiko für Darmpolypen (aus denen sich Darmkrebs entwickeln kann) auswirkt.
Wissenschaftler fragten Personen mit und ohne Darmpolypen nach ihrem Ernährungsverhalten
Für ihre Studie sammelten die Wissenschaftler Daten von 398 Personen, bei denen während einer Darmspiegelung Polypen festgestellt wurden, und von 385 Personen ohne Polypen. Die Wissenschaftler unterschieden dabei fortgeschrittene (206 Personen) von nicht fortgeschrittenen Polypen (192 Personen). Polypen galten als fortgeschritten, wenn sie größer als 10 mm waren oder es sich um Zellveränderungen oder ein villöses Adenom handelte – oder wenn mindestens drei nicht fortgeschrittene Polypen zu finden waren. Alle anderen Polypen galten als nicht fortgeschritten. Die Wissenschaftler befragten die Studienteilnehmer zu ihrer Ernährungsweise. Je nachdem, wie viele Komponenten der mediterranen Ernährung sie beachteten, wurde beurteilt, wie stark sie sich an die mediterrane Ernährungsweise hielten. Zu den Komponenten der mediterranen Ernährung zählten viel Gemüse und Hülsenfrüchte, viel Obst, viele Nüsse und Samen, viel Vollkorn, ein hohes Verhältnis von einfach ungesättigten Fettsäuren zu gesättigten Fettsäuren, viel Fisch, viel Geflügel, wenig rotes Fleisch, wenig Alkohol und wenig zuckergesüßte Getränke.
Je stärker sich die Personen an die mediterrane Ernährung hielten, desto geringer war ihr Risiko für fortgeschrittene Polypen
Die Auswertung der Daten ergab, dass je mehr sich an die mediterrane Ernährung gehalten wurde, desto seltener fortgeschrittene Polypen diagnostiziert wurden. Dies galt jedoch nicht für nicht fortgeschrittene Polypen. Während zuckergesüßte Getränke und rotes Fleisch das Risiko für fortgeschrittene Polypen erhöhten, senkte ein hoher Fisch-Konsum das Risiko. Das Risiko für nicht fortgeschrittene Polypen schien hingegen nur durch den Verzehr von rotem Fleisch beeinflusst zu werden. Personen, die mehr rotes Fleisch aßen, hatten ein höheres Risiko für nicht fortgeschrittene Polypen als Personen, die sich bei diesem Lebensmittel zurückhielten.
Je stärker sich die Personen an die mediterrane Ernährungsweise hielten, desto geringer war ihr Risiko für fortgeschrittene Darmpolypen. Besonders der Verzicht auf zuckergesüßte Getränke und rotes Fleisch und ein hoher Verzehr von Fisch senkten das Risiko für fortgeschrittene Polypen. Das ist daher von Bedeutung, da sich diese Polypen zu Darmkrebs entwickeln können.
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