Prostatakrebs

Vergleich von Salvage-Therapien bei lokal rezidivierendem Prostatakrebs nach Strahlentherapie

Original Titel:
A Systematic Review and Meta-analysis of Local Salvage Therapies After Radiotherapy for Prostate Cancer (MASTER)

Kurz & fundiert

  • In einer Meta-Analyse wurden die folgenden Salvage-Therapien verglichen: radikale Prostatektomie, hochintensiver fokussierter Ultraschall, Kryotherapie, stereotaktische Bestrahlung und Brachytherapie mit niedriger- und mit hoher Dosisrate
  • Zwischen den Therapiearten wurden keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Wirksamkeit festgestellt
  • Strahlentherapien zeigten geringere Toxizität als Prostatektomie

 

MedWiss – Die Behandlung von lokal wiederauftretendem Prostatakrebs ist problematisch, da Salvage-Therapien zumeist mit einer hohen gastrointestinalen und urogenitalen Toxizität einhergehen. In einer Meta-Analyse haben Wissenschaftler die Wirksamkeit und Toxizität von sechs Salvage-Therapieansätzen verglichen. Dabei wurden keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Wirksamkeit festgestellt, jedoch fiel die Toxizität bei den Strahlentherapien geringer aus.


Salvage-Therapie („Rettungs-Therapie“) beschreibt die erneute Behandlung, wenn die ursprüngliche Therapie nicht angeschlagen hat oder es zu einem Krankheitsrückfall kommt. Bei Patienten mit lokal rezidivierendem Prostatakarzinom nach der Strahlentherapie kommt eine lokale Salvage-Therapie in Frage. Die richtige Herangehensweise ist hierbei jedoch umstritten, da lokale Salvage-Therapien zumeist mit hoher gastrointestinaler und urogenitaler Toxizität verbunden sind.

In einer Meta-Analyse haben Wissenschaftler deshalb verschiedene Therapieansätze verglichen. Für die Analyse wurden die medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, EMBASE und MEDLINE nach geeigneten Studien durchsucht. 150 Studien wurden inkludiert.

Keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Wirksamkeit

In der Analyse wurden die folgenden Salvage-Therapien inkludiert: radikale Prostatektomie, hochintensiver fokussierter Ultraschall, Kryotherapie, stereotaktische Bestrahlung und Brachytherapie mit niedriger und mit hoher Dosisrate. Die 5-Jahres-Rezidiv-freie Überlebensrate reichte von 50 % bei der Krytherapie bis 60 % (95 % KI: 44 – 56) bis 60 % (95 % KI: 52 – 67) bei der Brachytherapie mit hoher Dosisrate. Statistisch signifikante Unterschiede in der Wirksamkeit ergaben sich jedoch zwischen keiner der Behandlungsmethoden.

Geringere Toxizität bei Strahlentherapien

Die schwere urogenitale Toxizität war bei allen drei Formen der radiotherapeutischen Salvage-Therpapien signifikant niedriger als bei der Prostatektomie (20 % vs 5,6 % (stereotaktischen Bestrahlung), 9,1 % (Brachytherapie mit niedriger-) und 9,6 % (hoher Dosisrate); p ≤ 0,001 für alle). Die schwere gastrointestinale Toxizität war bei der Brachytherapie mit hoher Dosisrate signifikant geringer als bei der Prostatektomie (1,8 % vs. 0,0 %; p < 0,01).

Die Autoren schlussfolgerten, dass bei der Behandlung von lokal rezidivierendem Prostatakrebs zwischen den sechs untersuchten Therapieansätzen zwar keine signifikanten Unterschiede in der Wirksamkeit beständen, jedoch bei den Strahlentherapien von einer geringeren Toxizität als bei der Prostatektomie auszugehen sei.

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