Asthma
Zusammenhang zwischen unzureichender Asthmakontrolle und Migräne?
Original Titel:
The relationship between migraine headache and asthma features.
MedWiss – Asthma scheint das Risiko für Migräne zu erhöhen. Türkische Forscher stellten fest, dass sich die beiden Erkrankungen auch noch weiter gegenseitig beeinflussen. Denn sie ermittelten in ihrer Untersuchung bei den Asthma-Patienten mit Migräne eine schlechtere Asthmakontrolle.
Chronische Migräne ist bekannt als eine Begleiterkrankung von Asthma. Migräne sind anfallweise auftretende Kopfschmerzattacken, die sich durch Bewegung verstärken können. Die Migräneattacken werden außerdem von weiteren Symptomen wie Übelkeit, Appetitlosigkeit und einer erhöhten Empfindlichkeit gegen Licht oder Geräuschen begleitet. Es wird vermutet, dass die Migräne-Attacken durch entzündliche und neurologische Mechanismen hervorgerufen werden und daher Asthma das Risiko erhöht, an einer chronischen Migräne zu erkranken.
Wie hängen Migräne und Asthmasymptome zusammen?
Türkische Forscher haben in einer neuen Studie erwachsene Asthma-Patienten mit und ohne Migräne verglichen hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Asthmasymptomen und Migräne. Sie sammelten Daten zur Demografie, Ergebnisse von Lungenfunktionstests und der Asthmabehandlung des jeweiligen Patienten. Das Hauptaugenmerk der Forscher lag auf der Asthmakontrolle. Man unterscheidet drei Grade der Asthmakontrolle: kontrolliertes Asthma, teilweise-kontrolliertes Asthma und unkontrolliertes Asthma. Kontrolle meint hierbei, wie gut die angewandte Therapie gegen Asthmasymptome hilft und wie gut Patienten durch die verschriebenen Medikamente ihr Asthma im Griff haben.
Befragung und Untersuchung von 121 Menschen mit Asthma
Das Level der Asthmakontrolle der 121 Studienteilnehmer wurde mit dem Asthmakontrolltest (ACT) und dem Asthmakontrolle-Fragebogen (ACQ) ermittelt. Bei den Tests handelt es sich um zwei verschiedene standardisierte Fragebögen, die die Patienten ausfüllen. Beim Asthmakontrolle-Fragebogen wird zusätzlich die Lungenfunktion vom Arzt untersucht. Die Diagnose von Migräne bei den teilnehmenden Asthma-Patienten erfolgte nach den aktuell gültigen Richtlinien der Internationalen Klassifizierung von Kopfschmerzerkrankungen. Insgesamt wurde bei 32 Studienteilnehmern eine Migräne festgestellt. Von Patienten mit Migräne wurde aufgezeichnet, wie alt sie beim Beginn der Migräne waren, die Häufigkeit, Dauer und Stärke der Kopfschmerzattacken und ob eine Aura (z. B. Sehstörungen, Geruchsstörungen, Missempfindungen etc.) auftrat.
Keine Unterschiede in Lungenfunktion, bei Asthmakontrolle hingegen schon
Bezogen auf die Ergebnisse des Lungenfunktionstests zeigten sich in der Untersuchung keine Unterschiede zwischen Asthma-Patienten mit Migräne und solchen ohne Migräne. Jedoch war die durchschnittliche Punktzahl des Asthmakontrolltests (ACT), und damit die Kontrolle des Asthmas, bei den Patienten mit Migräne deutlich geringer. Die Daten zeigten sogar, dass je stärker die Migräneschmerzen waren, desto geringer fiel die Punktzahl im ACT aus.
Die Forscher schließen daraus, dass Migränekopfschmerzen in Verbindung mit geringer Asthmakontrolle stehen könnten. Sie weisen aber ebenfalls drauf hin, dass der ACT ein subjektiver Test ist, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden kann. Weitere Forschung wird hoffentlich dazu beitragen, die genauen Zusammenhänge zwischen Asthma und chronischer Migräne besser zu verstehen.
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