Brustkrebs

Phase-II-Studie: Pyrotinib mit Capecitabin bei HER2-positivem Brustkrebs mit Hirnmetastasen

Original Titel:
Pyrotinib plus capecitabine for patients with human epidermal growth factor receptor 2-positive breast cancer and brain metastases (PERMEATE): a multicentre, single-arm, two-cohort, phase 2 trial

 
Kurz & fundiert
  • Pyrotinib mit Capecitabin bei HER2-positivem Brustkrebs mit Hirnmetastasen, die noch nicht durch Strahlentherapie behandelt wurden oder bei Progression nach der Strahlentherapie
  • Phase-II-Studie zur Wirkung und Sicherheit
  • Intrakranielle Ansprechraten der Patientinnen lagen bei 74,6 % bei nicht mit Strahlentherapie behandelten Hirnmetastasen, bei 42,1 % bei Progression nach der Strahlentherapie
  • Das am häufigsten auftretende unerwünschte Ereignis des Grades 3 oder höher war Diarrhö
  MedWiss – In einer Phase-II-Studie wurde die Wirkung von Pyrotinib mit Capecitabin bei HER2-positivem Brustkrebs mit Hirnmetastasen untersucht. Waren die Hirnmetastasen noch nicht mit einer Strahlentherapie behandelt, lag die intrakranielle Ansprechrate bei 74,6 %. Bei Patienten, bei denen eine Progression der Krankheit nach der Strahlentherapie festgestellt wurde, lag die intrakranielle Ansprechrate bei 42,1 %. Das am häufigsten auftretende unerwünschte Ereignis des Grades 3 oder höher war Diarrhö.
Bei ca. 30 % der Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs treten trotz systemischer Therapie Hirnmetastasen auf. Dies ist auch bei metastasiertem HER2-positivem Brustkrebs (humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2-positiv) der Fall. Dieser Hochrisiko-Typ macht etwa 20 % der Brustkrebserkrankungen aus und gilt als aggressiver. Mit der Entwicklung von Therapien gegen HER2-positiven Brustkrebs wurden jedoch große Verbesserungen der Therapieergebnisse erzielt. Pyrotinib ist ein sogenannter Tyrosinkinase-Inhibitor, der Enzyme aus der Gruppe der Tyrosinkinasen hemmt. Das Medikament wird für die Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs eingesetzt, da es die durch die Tumorzellen übermäßig produzierten Rezeptoren (HER2), die namensgebend für den Krebstyp sind, blockiert.

Phase-II-Studie PHENIX

In der randomisierten Phase-II-Studie „PHENIX“ wurde untersucht, wie sich Pyrotinib in Verbindung mit Capecitabin, einer zur Chemotherapie eingesetzten Substanz, auf HER2-positiven Brustkrebs mit Hirnmetastasen auswirkt. An der Studie nahmen 78 Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs und Hirnmetastasen teil. Die Teilnehmerinnen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe A (59 Patientinnen) hatte zu Beginn der Studie noch keine Behandlung der Metastasen mit einer Strahlentherapie erhalten. Gruppe B (19 Patientinnen) hatte bereits eine Strahlentherapie erhalten, nach der jedoch eine Progression der Krankheit festgestellt wurde. 86 % der Patientinnen in Gruppe A und 95 % der Patientinnen in Gruppe B wurden vor der Studie bereits mit Trastuzumab behandelt.

Studie gibt Hinweise auf Wirkung und Sicherheit von Pyrotinib mit Capecitabin bei HER2-positivem Brustkrebs mit Hirnmetastasen

Die intrakranielle Ansprechrate lag in Gruppe A bei 76,6 % und in Gruppe B bei 42,1 %. Das häufigste unerwünschte Ereignis des Grades 3 oder höher war Diarrhö. Die Autoren schlussfolgerten, dass diese erste prospektive Studie bereits Hinweise auf die Sicherheit und gute Wirksamkeit von Pyrotinib mit Capecitabin bei HER2-positivem Brustkrebs mit Hirnmetastasen gebe. Weitere Studien seien nun notwendig, um die Ergebnisse zu validieren.

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