Endometriose

Verbesserte Erholung nach Operation von schwerwiegender Endometriose

Original Titel:
Enhanced recovery after posterior deep infiltrating endometriosis surgery: a national study

Kurz & fundiert

  • Nationale Einführung von verbesserter Erholung nach der Operation von schwerer Endometriose (ERAS)
  • Vergleich von ERAS- mit nicht-ERAS-Behandlung nach der Operation bei 764 Frauen
  • Positive Auswirkungen auf die Dauer des Krankenhausaufenthalts und Schmerzen im Bauchraum bei der ERAS-Gruppe

 

MedWiss – Bei schweren Fällen von tief infiltrierender Endometriose ist eine Operation häufig die einzige Heilungsmöglichkeit. Zur Optimierung dieser Behandlung wurde die Erholung nach der Operation verbessert. Die Auswirkung dieser optimierten Therapie wurde mit der bisherigen postoperativen Behandlung der Patientinnen verglichen.


Bei tief infiltrierender Endometriose sind die damit einhergehenden Beschwerden oft so stark, dass für betroffene Frauen eine Operation häufig der letzte Ausweg ist. Dabei wurde in Frankreich untersucht, wie sich die postoperative Behandlung auf die Heilung auswirken kann. Dabei kam das ERAS-Konzept (engl.: enhanced recovery after surgery) zum Einsatz, bei dem Patienten bereits auf der Intensivstation und anschließend engmaschig interdisziplinär betreut, physiotherapeutisch mobilisiert und mit spezialisiertem Ernährungskonzept in ihrer Genesung unterstützt werden.

Vergleich der verbesserten Genesung mit üblicher Nachbehandlung

An der Studie nahmen insgesamt 764 Frauen mit Endometriose teil, denen eine Operation bevorstand. Sie wurden im Verhältnis 1:3 auf zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe mit 191 Teilnehmerinnen erhielt die verbesserte ERAS-Behandlung nach der Operation, die restlichen 573 Teilnehmerinnen nicht. Zwischen den Gruppen wurde die Länge des Krankenhausaufenthalts, das Auftreten postoperativer Komplikationen und die Wiederaufnahme im Krankenhaus verglichen.

ERAS verkürzt den Krankenhausaufenthalt und verringert Schmerzen im Unterbauch

Die Autoren konnten beobachten, dass sich die Länge des Krankenhausaufenthalts der beiden Gruppen unterschied. Die ERAS-Gruppe verbrachte durchschnittlich 4,28 +/- 3,8 Tage im Krankenhaus, die nicht-ERAS-Gruppe hingegen 5,42 +/- 4,04 Tage. Auch die Rate des Auftretens von postoperativen Schmerzen im Bauchraum war in der ERAS-Gruppe mit 2,62 % geringer als in der Kontroll-Gruppe (8,38 %). Die Rate der erneuten Aufnahme ins Krankenhaus nach der Entlassung unterschied sich nicht zwischen den beiden Gruppen.

Die Autoren beobachteten so, dass die Einführung von ERAS und der erhöhte Stellenwert der postoperativen Genesung das Gesamtergebnis der Operation tiefer Endometriose positiv beeinflusst. Dauer des Krankenhausaufenthalts sowie postoperative Schmerzen im Unterbauch wurden reduziert, ohne Komplikationen oder Wiedereinweisung hervorzurufen.

 

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