Wer sollte eine Schutzimpfung gegen Gürtelrose erhalten?
Original Titel:
A systematic review of herpes zoster incidence and consensus recommendations on vaccination in adult patients on systemic therapy for psoriasis or psoriatic arthritis: From the Medical Board of the National Psoriasis Foundation
MedWiss – Das Risiko für Herpes zoster bei Patienten mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis ist abhängig von der Schwere der Erkrankung und der Therapieform. Die Experten empfehlen die Schutzimpfung für alle Patienten über 50 und Jüngere mit einem erhöhten Risiko.
Seit Mai ist die Schutzimpfung gegen Gürtelrose eine Regelleistung der Kassen. Die STIKO empfiehlt die Impfung für alle Personen ab 60 Jahren, bei einer Grunderkrankung oder einer Immunschwäche bereits ab 50 Jahren. Experten aus den USA haben Empfehlungen für die Impfung bei Psoriasis und Psoriasis-Arthritis ausgesprochen.
Gürtelrose wird durch Windpocken-Erreger verursacht
Herpes zoster (Gürtelrose) entsteht durch eine Reaktivierung des Windpocken-Erregers. Auch nach einer überstandenen Windpockenerkrankung verbleiben die Viren im Körper (in Nervenzellen). Vor allem bei verminderter Abwehr des Körpers kann der Virus wieder ausbrechen und verursacht Entzündungen in den Nervenbahnen. Diese führen zu Schmerzen, außerdem können sich an der Haut Bläschen bilden. Die Schmerzen können zum Teil noch Monate nach der Erkrankung anhalten.
Viele Medikamente unterdrücken das Immunsystem
Einige Patienten mit Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis werden mit einer systemischen Therapie behandelt. Systemische Therapien wirken im ganzen Körper und sind beispielsweise kortisonartige Wirkstoffe oder auch Biologika. Diese beeinflussen das Immunsystem und könnten daher die Infektanfälligkeit erhöhen.
Kortison, Tofacitinib und Therapiekombinationen erhöhen die Anfälligkeit
Die Wissenschaftler werteten die Ergebnisse aus 41 Studien aus. Patienten, die kortisonartige Wirkstoffe oder Tofacitinib oder eine Kombination aus Biologika und konventionellen synthetischen Antirheumatika erhielten, hatten ein erhöhtes Risiko für Gürtelrose, Patienten, die eine Monotherapie erhielten, allerdings nicht. Es gab wenige Hinweise auf das Risiko bei Anwendung von Interleukin-Hemmern oder Apremilast. Für alle Patienten über 50 Jahre und Patienten unter 50 Jahre, die kortisonartige Wirkstoffe, Tofacitinib oder eine kombinierte systemische Therapie erhielten, empfehlen die Wissenschaftler daher die Impfung. Bei anderen Patienten sollte eine individuelle Entscheidung getroffen werden.
Das Risiko für Herpes zoster bei Patienten mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis ist abhängig von der Schwere der Erkrankung und der Therapieform. Die Experten empfehlen die Schutzimpfung für alle Patienten über 50 und Jüngere mit einem erhöhten Risiko.
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