Verbessert Aspirin das Überleben bei Krebs?
Original Titel:
Evaluation of Aspirin Use With Cancer Incidence and Survival Among Older Adults in the Prostate, Lung, Colorectal, and Ovarian Cancer Screening Trial
- Wissenschaftler analysierten die Daten von 139 896 Personen, die 65 Jahre oder älter waren
- Die Anwendung von Aspirin hatte keinen Einfluss auf die Inzidenz von Blasenkrebs, Brustkrebs, Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Gebärmutterkrebs
- Auf das Überleben bei Blasen- und Brustkrebs schien sich Aspirin hingegen positiv auszuwirken
MedWiss – Aspirin wirkte sich positiv auf das Überleben bei Blasen- und Brustkrebs aus. Auf die Inzidenz von Blasenkrebs, Brustkrebs, Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Gebärmutterkrebs schien Aspirin hingegen keinen Einfluss zu haben.
Viele Studien haben sich bereits mit dem Zusammenhang zwischen Aspirin und verschiedenen Krebserkrankungen befasst. Wissenschaftler aus den USA untersuchten nun, wie sich die Anwendung von Aspirin auf die Inzidenz und das Überleben bei verschiedenen Krebserkrankungen bei älteren Personen (mindestens 65 Jahre) auswirkt. Hierbei richtete sie ihren Fokus auf Blasenkrebs, Brustkrebs, Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Gebärmutterkrebs.
Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen Aspirin und verschiedenen Krebserkrankungen
Für ihre Kohortenstudie nutzten die Wissenschaftler die Daten von 139 896 Personen, die an einer Prostata-, Lungen-, Darm- und Eierstockkrebs-Screening-Studie teilnahmen. Die Patienten waren zu Beginn (1993-2001) mindestens 65 Jahre alt (durchschnittlich 66,4 Jahre) oder erreichten ihr 65. Lebensjahr während der Beobachtungszeit. 51,4 % der Studienteilnehmer waren Frauen. Die Wissenschaftler untersuchten, wie häufig die Patienten an bestimmten Krebserkrankungen (Blasenkrebs, Brustkrebs, Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Gebärmutterkrebs) erkrankten und wie häufig sie an diesen verstarben.
Aspirin verbesserte das Überleben bei Blasen – und Brustkrebs
Während des Studienzeitraumes erkrankten 32 580 Studienteilnehmer an Krebs. An Blasenkrebs erkrankten 1751 Personen (5,4 %), an Brustkrebs 4552 Personen (14,0 %), an Speiseröhrenkrebs 332 Personen (1,0 %), an Magenkrebs 397 Personen (1,2 %), an Bauchspeicheldrüsenkrebs 878 Personen (2,7 %) und an Gebärmutterkrebs 716 Personen (2,2 %). Zwischen der Inzidenz der verschiedenen Krebserkrankungen und der Einnahme von Aspirin konnten die Wissenschaftler keinen Zusammenhang feststellen. Anders sah es hinsichtlich des Überlebens aus. Eine multivariate Regressionsanalyse zeigte, dass die Einnahme von Aspirin mindestens dreimal die Woche mit einem besseren Überleben einherging – und zwar bei Blasenkrebs (HR: 0,67; 95 % KI: 0,51-0,88) und Brustkrebs (HR: 0,75; 95 % KI: 0,59-0,96), nicht aber bei Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Gebärmutterkrebs. Ähnliche Ergebnisse traten auf, wenn jegliche Anwendung von Aspirin vs. keine Anwendung von Aspirin betrachtet wurde.
Aspirin – sowohl jeglicher Gebrauch als auch mindestens 3-mal wöchentlich – ging mit einem besseren Überleben bei Blasen- und Brustkrebs einher. Bei Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Gebärmutterkrebs wirkte sich Aspirin hingegen nicht auf das Überleben aus. Auch auf die Inzidenz von Blasenkrebs, Brustkrebs, Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Gebärmutterkrebs hatte Aspirin keinen Einfluss.
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