Prostatakrebs

Prostatakrebs: Operation vs. Bestrahlung

Original Titel:
Comparing effectiveness of radical prostatectomy versus external beam radiotherapy in patients with locally advanced prostate cancer: A population-based analysis

Kurz & fundiert

  • Männer mit einem lokal fortgeschrittenen Prostatakrebs unterzogen sich entweder einer radikale Prostatektomie oder einer externen Strahlentherapie
  • Patienten, die sich operieren ließen, hatten einen Überlebensvorteil (allgemeines Überleben und krebsspezifisches Überleben)

 

MedWiss – Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Prostatakrebs profitierten davon, wenn sie sich einer radikalen Prostatektomie statt einer externen Strahlentherapie unterzogen. Dies äußerte sich sowohl im allgemeinen Überleben als auch im krebsspezifischen Überleben.


Ein lokal begrenzter Prostatakrebs wird in der Regel lokal behandelt. Hierzu bieten sich eine operative Entfernung oder eine Bestrahlung der Prostata an. Welche Behandlung bei einem lokal fortgeschrittenen Prostatakrebs die bessere Wahl ist, wird viel diskutiert. Wissenschaftler aus China leisteten nun einen weiteren Beitrag zu der Thematik.

Männer mit einem lokal fortgeschrittenen Prostatakrebs unterzogen sich einer Operation oder Strahlentherapie

Wissenschaftler nutzten für ihre Analyse die Daten von 38 544 Patienten mit lokal fortgeschrittenem Prostatakrebs (cT3-4N0M0), die zwischen 2004 und 2016 erhoben wurden. 33 388 von ihnen unterzogen sich einer radikalen Prostatektomie, während sich 5 156 Männer einer externen Strahlentherapie unterzogen. Die Wissenschaftler nutzten verschiedene Analysen, um die beiden Behandlungsmethoden miteinander zu vergleichen.

Größerer Überlebensvorteil durch Operation

Laut der Kaplan-Meier-Kurven schnitt die Operation hinsichtlich des allgemeinen und des krebsspezifischen Überlebens signifikant besser ab als die Bestrahlung. Ähnliches zeigten auch adjustierte multivariate Cox-Regression (allgemeines Überleben: HR=0,50; 95 % KI: 0,46-0,54; p<0,0001 und krebsspezifisches Überleben: HR=0,43; 95 % KI: 0,38-0,49; p<0,0001). Und auch nach Propensity Score Matching zeigte die Operation gegenüber der Strahlentherapie Überlebensvorteile (allgemeines Überleben: HR=0,46; 95 % KI: 0,41-0,51; p<0,0001 und krebsspezifisches Überleben: HR=0,41; 95 % KI: 0,34-0,48; p<0.0001).

Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Prostatakrebs hatten einen Überlebensvorteil, wenn sie sich operieren statt bestrahlen ließen – und zwar sowohl im Hinblick auf das allgemeine Überleben als auch im Hinblick auf das krebsspezifische Überleben.

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