Migräne

Kann Onabotulinumtoxin A psychologische Aspekte chronischer Migräne verbessern?

Original Titel:
Onabotulinumtoxin A Improves Psychological Aspects in Chronic Migraine Patients

Kurz & fundiert

  • Eine Gruppe von Autoren aus Kuwait und Ägypten analysiert den Effekt von Onabotulinumtoxin A auf psychologische Aspekte chronischer Migräne
  • Ein positiver Effekt auf Depressionen, Angst-, Schlafstörungen und Lebensqualität konnte über einen 36-monatigen Behandlungszeitraum beobachtet werden

 

MedWiss – Bei chronischer Migräne leiden betroffene Patienten oft nicht nur an den physischen Auswirkungen der Migräne, es kommt auch zu Schlafstörungen, Depressionen, Angststörungen und einer generell eingeschränkten Lebensqualität. In dieser Hinsicht untersucht eine Gruppe von Autoren aus Kuwait und Ägypten bei Patienten mit chronischer Migräne den Effekt von Onabotulinumtoxin A über 36 Monate hinweg.


Onabotulinumtoxin A steht unter Verdacht, sich positiv auf Schlafstörungen, Angststörungen, Depressionen und die Lebensqualität von Migräne-Patienten auszuwirken, da der Wirkstoff hemmend auf molekulare Signalwege wirken soll, die beispielsweise für die Weiterleitung von Schmerz eine Rolle spielen.

 

Bewertung von Onabotulinumtoxin A mittels Fragebögen

Zur Bewertung der Effektivität von Onabotulinumtoxin A bei psychologischen Aspekten chronischer Migräne haben die Autoren über 36 Monate mittels mehrerer Fragebögen ermittelt, wie sich 155 Einheiten Onabotulinumtoxin A, einmal im Quartal verabreicht, auf 131 Migräne-Patienten auswirken. Das durchschnittliche Alter betrug 44,92 Jahre. Die Patienten hatten durchschnittlich seit 12,2 Jahren chronische Migräne und im Schnitt 7,58 Behandlungen. Für die Bewertung von Angststörungen wurde die GAD-7 Skala verwendet, bei Depressionen wurde der PHQ9 Fragebogen genutzt und zur Analyse der Schlafqualität der PSQ-Index.

 

Eine Verbesserung in allen untersuchten Aspekten war zu sehen

Nach der letzten Befragung war bei 81 % eine Verbesserung der Lebensqualität zu sehen. Die Angststörungen verbesserten sich ebenfalls bei 81 %, die Depressionen bei 79 % der Befragten und die Schlafqualität nahm bei 76 % zu. Die Lebensqualität nahm von 72,29 zu 103,62 Punkten zu, die Angststörungen nahmen ebenso signifikant von 12 zu 6,61 Punkten auf der GAD-7 Skala ab. Bei den Depressionen konnten die Autoren ebenfalls eine signifikante Abnahme im PHQ-9 Fragebogen von 17,91 zu 12,52 beobachten und auch die Schlafstörungen wurden laut PSQ-Index signifikant von 12,6 auf 6,66 reduziert.

 

Die Autoren kommen anhand ihrer Ergebnisse zu dem Schluss, dass Onabotulinumtoxin A psychologische Störungen, die bei chronischer Migräne auftreten, lindern könnte. Sie sehen Onabotulinumtoxin A als geeignet für die prophylaktische Anwendung bei chronischer Migräne, da Depressionen, Angst- und Schlafstörungen sowie die Lebensqualität durch die Einnahme verbessert werden könnten.

 

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