COPD
Lungenreha bei COPD: Jede Sitzung zählt
Original Titel:
Adherence to early pulmonary rehabilitation after COPD exacerbation and risk of hospital readmission: a secondary analysis of the COPD-EXA-REHAB study
- 70 COPD-Patienten nahmen an mehr oder weniger Sitzungen einer frühen Lungenrehabilitation teil
- Je mehr Sitzungen die Patienten besuchten, desto geringer war ihr Risiko für einen erneuten Krankenhausaufenthalt und desto stärker verbesserte sich ihre körperliche Leistungsfähigkeit
MedWiss – Wissenschaftler untersuchten, wie sich die Anzahl der besuchten Sitzungen einer frühen Lungenrehabilitation auf deren positiven Effekt auswirkte. Sie stellten fest: je mehr Sitzungen die Patienten besuchten, desto geringer war ihr Risiko für einen erneuten Krankenhausaufenthalt und desto stärker verbesserte sich ihre körperliche Leistungsfähigkeit.
Patienten wird nach einem Krankenhausaufenthalt aufgrund einer COPD-Exazerbation empfohlen, an einer Lungenrehabilitation teilzunehmen. Besonders wenn sie schon früh begonnen wird – innerhalb von zwei Wochen nach Krankenhausentlassung – scheinen COPD-Patienten von dieser zu profitieren (Studie von Kjærgaard und Kollegen, 2020 in der medizinischen Fachzeitschrift ERJ open research veröffentlicht). Wissenschaftler aus Dänemark untersuchten, welche Rolle die Anzahl der besuchten Sitzungen bei dem positiven Effekt der frühen Lungenrehabilitation spielt.
COPD-Patienten nahmen an mehr oder weniger Sitzungen einer frühen Lungenrehabilitation teil
Für ihre Analyse nutzten die Wissenschaftler die Daten der COPD-EXA-REHAB-Studie – jedoch nur von den 70 COPD-Patienten, die innerhalb von zwei Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt aufgrund einer Exazerbation mit der Lungenreha starteten. Die Wissenschaftler analysierten, an wie vielen Sitzungen die Patienten teilnahmen und wie sich die Anzahl der teilgenommenen Sitzungen auf ihren Krankheitsverlauf auswirkte.
Mehr besuchte Sitzungen, bessere körperliche Leistungsfähigkeit
Nach einjähriger Nachbeobachtungszeit fanden die Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der teilgenommenen Sitzungen und der Reduktion von Krankhauseinweisungen. Demnach bewirkte jede besuchte Sitzung eine 7 %ige Reduktion. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit hing mit der Anzahl an teilgenommenen Sitzungen zusammen. Nach einer zweimonatigen Nachbeobachtungszeit stellte sich heraus, dass sich das durchschnittliche Ergebnis des Incremental Shuttle Walk Test (ISWT) mit jeder teilgenommen Sitzung um 8 Meter (95 % KI: 2,54-13,56; p=0,005) und das Ergebnis des Endurance Shuttle Walk Test (ESWT) um 44 Sekunden (95 % KI: 18,41-68,95; p=0,001) verbesserten. Die Lebensqualität (COPD Assessment Test) der Patienten schien hingegen unabhängig von der Anzahl der besuchten Sitzungen zu sein.
Je mehr Lungenrehabilitations-Sitzungen die Patienten nach dem Krankenhaus aufgrund einer COPD-Exazerbation besuchten, desto stärker reduzierte sich ihr Risiko für einen erneuten Krankenhausaufenthalt und verbesserte sich ihre körperliche Leistungsfähigkeit.
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