Herkömmliche Laparoskopie versus NOSE-Laparoskopie bei Enddarmkrebs

Original Titel:
The safety and efficacy of laparoscopic surgery versus laparoscopic NOSE for sigmoid and rectal cancer

Kurz & fundiert

  • In einer Meta-Analyse wurde die Wirksamkeit und Sicherheit der herkömmlichen Laparoskopie mit der minimal-invasiven NOSE-Laparoskopie bei der Behandlung von Darmkrebs verglichen
  • Geringere Schmerzen, kürzerer Krankenhausaufenthalt, geringere Wahrscheinlichkeit von Wundinfektionen und von Komplikationen während der Operation bei NOSE-Laparoskopie
  • Keine signifikanten Unterschiede bezüglich des Auftretens einer Anastomosenleckage, der krankheitsfreien 5-Jahres-Überlebensrate und der 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate

 

MedWiss – Die NOSE-Laparoskopie ist eine minimal invasive Technik in der Chirurgie, die u.a. für die operative Behandlung von Enddarmkrebs eingesetzt wird. In einer Meta-Analyse haben Wissenschaftler die Technik mit der herkömmlichen Laparoskopie verglichen, um so ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu untersuchen. Bei der NOSE-Laparoskopie wurde ein kürzerer Krankenhausaufenthalt, geringere Schmerzen nach dem Eingriff, eine geringere Wahrscheinlichkeit von Wundinfektionen sowie von Komplikationen während der Operation festgestellt. Keine Unterschiede ergaben sich bei der Wahrscheinlichkeit eines Anastomosenleckage und der 5-Jahres-Überlebensrate.


Bei einer Laparoskopie handelt es sich um eine Bauchspiegelung, die mit Hilfe eines Endoskops durchgeführt wird. Hierbei wird das Gerät sowie die weiteren benötigten Operationswerkzeuge durch einen kleinen Schnitt in die Bauchdecke (Häufig im Nabel) eingeführt. Bei der NOSE-Technik (natural orifice specimen extraction) wird hingegen eine natürliche Körperöffnung wie das Rektum genutzt. Dies sorgt für eine weitere Reduktion der Invasivität des Eingriffs.

In einer Meta-Analyse haben Wissenschaftler anhand aktueller Studien die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Technik mit der herkömmlichen Laparoskopie bei Enddarmkrebspatienten verglichen. Hierfür wurden die medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Web of Science und Cochrane nach entsprechenden Studien durchsucht. Insgesamt wurden zwölf Studien inkludiert.

Mehrere Vorteile bei NOSE-Laparoskopie

Im Vergleich zur herkömmlichen Laparoskopie wurde bei der NOSE-Laparoskopie die Dauer des Krankenhausaufenthalts reduziert und die Patienten gaben im Vergleich geringere postoperative Schmerzen an. Zudem wurde eine geringere Wahrscheinlichkeit von Wundinfektionen (OR: 0,11; 95 % KI 0,04 – 0,29; p<0,0001) sowie von Komplikationen während der OP festgestellt (OR: 0,46; 95 % KI: 0,32 – 0,66; p<0,0001).

Keine Unterschiede bei Anastomosenleckage und 5-Jahres-Überlebensrate

Die Analyse zeigte hingegen keine Unterschiede bezüglich der Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Anastomosenleckage sowie der krankheitsfreien 5-Jahres-Überlebensrate und der 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate.

Die Autoren schlussfolgerten, dass durch die NOSE-Laparoskopie eine chirurgische und onkologische Sicherheit erreicht werde, die mit der herkömmlichen Laparoskopie vergleichbar sei. Auch die langfristige Wirksamkeit scheint bei beiden Verfahren gleich zu sein.

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