Übersicht: Aktueller Stand der Hormonbehandlung von Endometriose
Original Titel:
Current status and challenges of drug development for hormonal treatment of endometriosis: a systematic review of randomized control trials
- Übersicht über medikamentöse Behandlungsoptionen bei Endometriose-assoziierten Unterleibsschmerzen
- Systematischer Review
- Lediglich 11 randomisiert kontrollierte Studien
- Oral verabreichte Gonadotropin-releasing Hormon Antagonisten vielversprechend
- Keine Vorteile von neuen Aromatase-Inhibitoren und Progesteron-Rezeptor Modulatoren
Bei Endometriose ist häufig der Hormonhaushalt betroffener Frauen stark beeinflusst. Um diesen zu regulieren, werden oft orale hormonelle Medikamente verabreicht. Wie sich solche Medikamente in den letzten 10 Jahren weiterentwickelt haben, wurde in dieser Übersichtsarbeit zusammengefasst.
11 Studien wurden analysiert
Im Zeitraum von 2012 bis 2022 wurden die Datenbanken Medline, Scopus und Embase nach randomisiert kontrollierte Studien über Hormonbehandlungen bei Endometriose-assoziierten Unterleibsschmerzen durchsucht. Es wurden über eine elektronische Suche 219 Artikel gefunden, von diesen eigneten sich letztendlich 11 Artikel zur Analyse.
GnRH-Antagonisten entwickelten sich vielversprechend
Die Autoren beobachteten, dass vielversprechende Ergebnisse bei sämtlichen oral verabreichten GnRH-Antagonisten, wie Elagolix, Relugolix ASP1707 und Linzagolix, erreicht wurden. Diese Wirkstoffe haben bei langfristiger Gabe zur Folge, dass sich der Östrogenspiegel senkt und so Endometriose-Herde verringert werden können. Andererseits wurde bei anderen Wirkstoffklassen wie Aromataseinhibitoren oder selektiven Progesteronrezeptor-Modulatoren kein signifikanter Vorteil beobachtet. Zu Östrogenrezeptor-Modulatoren konnten die Autoren keine randomisiert kontrollierte Studie identifizieren und somit diese Wirkstoffklasse nicht in dieser Analyse berücksichtigen.
Trotz der Tatsache, dass viele neue Wirkstoffe für die Behandlung der Endometriose erforscht wurden, gab es in den vergangenen 10 Jahren, so die Autoren, keinen signifikanten Fortschritt. Die Autoren betonen dementsprechend die Dringlichkeit der Entwicklung neuer, lindernder oder heilender Wirkstoffe für Endometriose.
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