Arthritis / Rheuma

Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis (PsA): Nicht häufiger Knochenschwund, aber öfter Knochenbrüche

Original Titel:
The association between psoriasis and psoriatic arthritis with the risk of osteoporosis, osteopenia and bone fractures: A systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Psoriasis/PsA: Erhöhtes Risiko für Osteoporose, Osteopenie und Knochenbrüche?
  • Systematischer Review und Metaanalyse
  • 12 Studien mit insgesamt 200 Mio. Teilnehmern
  • Kein klarer Zusammenhang mit Osteoporose oder Osteopenie
  • Höheres Risiko für Frakturen

 

MedWiss – Die vorliegende Metaaanalyse ermittelte, ob es im Vergleich zu gesunden Personen ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, Osteopenie und Knochenbrüche bei Patienten mit Psoriasis/PsA gibt. Aus der Analyse von Studien mit insgesamt 200 Mio. Teilnehmern zeichnete sich ein höheres Risiko für Frakturen bei Psoriasis und PsA ab, jedoch nicht für Osteopenie oder Osteoporose.


In früheren Studien wurde gesehen, dass bei Patienten mit Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis (PsA) häufiger Knochenschwund auftrat. Allerdings waren die Daten widersprüchlich. Die vorliegende Metaanalyse ermittelte nun, ob es im Vergleich zu gesunden Personen ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, Osteopenie und Knochenbrüche bei Patienten mit Psoriasis/PsA gibt.

Die Forscher ermittelten Studien zum Thema aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed und Scopus. Arbeiten mit einer Veröffentlichung bis September 2020 wurden berücksichtigt und analysiert.

Analyse von 12 Studien mit insgesamt 200 Mio. Teilnehmer

Insgesamt 12 Studien mit zusammen 199 389 296 Teilnehmern wurden in die Analyse aufgenommen. Es bestand kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Risiko für Osteoporose und Psoriasis/PsA:

  • Osteoporose und Psoriasis: Odds Ratio, OR: 1,28, 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,86 – 1,90
  • Osteoporose und PsA: OR: 1,32, 95 % KI: 0,79 – 2,19

Ebenso war insgesamt das Risiko für Osteopenie weder bei Psoriasis (OR: 1,50; 95 % KI: 0,75 – 3,02) noch bei der Psoriasis-Arthritis (OR: 1,61; 95 % KI: 0,67 – 3,85) erhöht. In Untergruppenanalysen war jedoch Psoriasis signifikant mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose bei Männern assoziiert (OR: 1,27; 95 % KI: 1,02 – 1,59). Ebenso schien ein erhöhtes Risiko konsistenter in Kohortenstudien sichtbar (OR: 1,04; 95 % KI: 1,003 – 1,09). Untergruppen deuteten auch, und zwar geschlechtsunabhängig, auf ein erhöhtes Risiko für Osteopenie bei Psoriasis hin (OR: 2,86; 95 % KI: 2,70 – 3,02).

Die zusammengefasste Analyse demonstrierte ein signifikant höheres Risiko für Frakturen bei Patienten mit Psoriasis (OR: 1,29; 95 % KI: 1,02 – 1,63) sowie bei PsA (OR: 2,88; 95 % KI: 1,51 – 5,48) im Vergleich zu Studienteilnehmern ohne diese Erkrankungen.

Höheres Risiko für Knochenbrüche bei Psoriasis und PsA

Das Risiko für Knochenbrüche scheint nach dieser Analyse über mehrere Studien und 200 Mio. Teilnehmer bei Patienten mit Psoriasis oder PsA erhöht zu sein. Es besteht jedoch kein klarer Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen und Osteoporose oder Osteopenie.

 

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